Mobbing
Hohes Risiko für die Pflege
Mobbing in der Pflege - ein wichtiges Thema beim Berliner Pflegekongress. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation zugunsten der Mobbing-Opfer verbessert.
BERLIN. Helfende Berufe gelten als besonders anfällig für Mobbing. Darum wird sich der Kongress Pflege 2013 - mit den Schwerpunkten Pflegepolitik, Pflegemanagement und Pflegerecht - am 25. und 26. Januar mit dem Problem beschäftigen.
"Grundsätzlich hat sich die Situation in den letzten Jahren zu Gunsten der Mobbing-Opfer verbessert", berichtet der Kieler Rechtsanwalt Professor Thomas Weiß, Mitglied im Kongressbeirat.
"Betroffene können Arbeitgeber, die Mobbing nicht unterbinden, sowie mobbende Arbeitskollegen und Vorgesetzte auf Schadensersatz oder auch Schmerzensgeld verklagen."
Ein Viertel der Pflegenden wurde schon mal gemoppt
Doch der Pflegerechtsexperte weist auch darauf hin, dass eine Klage immer nur das letzte Mittel sein kann. "Vorgesetzte und betriebliche Interessenvertretungen müssen sehr gut über die Phasen eines typischen Mobbing-Prozesses informiert sein, damit sie in einem sehr frühen Stadium auch noch helfen und intervenieren können."
Eine Untersuchung von 2011, in der die Sozialwissenschaftlerin Dr. Jeannette Drygalla rund 1000 Pflegekräfte an sechs deutschen Universitätsklinika befragte, bestätigt die Dringlichkeit: Ein Viertel der Pflegenden hat sich schon einmal als Opfer von Mobbing gefühlt.
Etwa die Hälfte der Befragten hat am Arbeitsplatz mindestens einmal beobachtet, wie jemand dauerhaft gedemütigt wurde, und knapp 10 Prozent gaben zu, selber schon mal gemobbt zu haben. (eb)
Anmeldung zum Fachkongress: Andrea Tauchert, Tel. 030/82787-5510, andrea.tauchert@springer.com