Pflegenoten

Prüfberichte dürfen ins Internet

Veröffentlicht:

KASSEL. Pflegeeinrichtungen müssen es grundsätzlich hinnehmen, dass Prüfergebnisse des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen im Internet veröffentlicht werden.

Der Gesetzgeber habe hier einen weiten Gestaltungsspielraum, urteilte am Donnerstag der Pflegesenat des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel. Wie Einrichtungen gegen die Veröffentlichung vorgehen können, blieb offen.

Im Streitfall war ein Heim in Köln im vorläufigen Transparenzbericht des MDK mit der Note 3,3 bewertet worden. Auf den Protest des Heims erklärten Pflegekassen und MDK, den Bericht nicht veröffentlichen zu wollen. Ein späterer Bericht ergab die Note 1,1. Das BSG wies die Klage des Pflegeheims daher ab. Der angegriffene vorläufige Bericht sei nie veröffentlicht worden, das Heim habe keine Nachteile gehabt.

Damit bleibt weiter offen, wie und in welchem Stadium des Verfahrens Pflegeeinrichtungen gegen Prüfberichte vorgehen können. Das BSG machte in seiner Urteilsverkündung deutlich, dass es keine verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die Online-Veröffentlichung hat. Der Gesetzgeber habe einen weiten Spielraum, dies so zu regeln. Eine solche Regelung müsse daher eine Chance bekommen und zunächst erprobt werden. (mwo)

Az.: B 3 P 5/12 R

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen