11. Gesundheitspflege-Kongress

Ältere Pflegekräfte sind eine Herausforderung für Kliniken

Veröffentlicht:
Die Zahl der Pflegekräfte über 50 Jahre in Krankenhäusern hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.

Die Zahl der Pflegekräfte über 50 Jahre in Krankenhäusern hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.

© Getty Images / iStockphoto

In Krankenhäusern arbeiten immer mehr ältere Pflegekräfte. Das erfordert eine andere Personalpolitik. Auf dem 11. Gesundheitspflege-Kongress in Hamburg werden Ansätze diskutiert.

Von Anke Nolte

HAMBURG. Wie kann eine demografiefeste Personalpolitik in den Krankenhäusern aussehen?

Das wird ein Thema auf dem 11. Gesundheitspflege-Kongress sein, der am 15. und 16. November in Hamburg stattfindet. Schließlich hat sich die Zahl der Pflegekräfte, die über 50 Jahre alt sind, im letzten Jahrzehnt verdoppelt.

"Die Stärken älterer Mitarbeiter - wie mehr Umsichtigkeit, höhere Bindung an das Unternehmen, zeitliche Flexibilität oder kommunikative Fähigkeiten - gilt es zu nutzen", betont Joachim Prölß, Direktor für Patienten- und Pflegemanagement am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). S

o werden am UKE für die "leistungsgewandelten" - nicht "leistungsgeminderten" - Pflegekräfte spezielle Arbeitsplätze reserviert wie die Administration einer Station, bei der sie ihre Erfahrung einbringen können.

Mit einer Masterarbeit am UKE sollen außerdem Vorschläge erarbeitet werden, wie eine Station mit einem höheren Anteil älterer Pflegekräfte aussehen kann.

Führungskräfte sensibilisieren

Das UKE ist neben den Asklepios-Kliniken Hamburg und dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) einer der Kooperationspartner des 11. Gesundheitspflege-Kongresses, der von Springer Medizin und dem Pflegemagazin "Heilberufe" ausgerichtet wird.

Als neue Partner konnten das Albertinen-Diakoniewerk sowie die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg gewonnen werden.

Bei demografischer Personalpolitik müssen auch die Führungskräfte eingebunden werden. "Führungskräfte müssen dafür sensibilisiert werden, unterschiedliche Altersgruppen zu führen", erläutert Prölß.

Ihre Aufgabe sei es, ältere Mitarbeiter zu integrieren und dazu beizutragen, dass gegenseitige Vorurteile abgebaut werden.

Altersgerecht und gesund führen

"Es geht auch darum, unter schwieriger gewordenen Arbeitsbedingungen eine Kultur der Solidarität zu schaffen, in der die Mitarbeiter bereit sind, auch Kollegen mitzutragen, die vielleicht nicht mehr so leistungsfähig sind - dafür aber andere Qualitäten haben", sagt Prölß.

"Generell meine ich aber: Es gilt weniger, altersgerecht zu führen als überhaupt gesund zu führen."

Darüber hinaus seien Mitarbeiter natürlich für sich selbst verantwortlich. "Ich verweise auf das Prinzip ‚Fördern und Fordern‘. Jeder ist natürlich auch selbst für seine Gesundheit verantwortlich", sagt Prölß.

"Ich bin kein Freund der Jammerkultur: Es kann nicht alles auf das Unternehmen und die Arbeitsbedingungen abgewälzt werden, sondern ein gesundes Leben benötigt auch ein hohes Maß an Eigeninitiative."

Weitere Informationen: Andrea Tauchert, Tel. 030/82787-5510, andrea.tauchert@springer.com, www.heilberufe-kongresse.de

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen