Ostholstein

Erster Pflegestützpunkt im Norden eingeweiht

Im ersten Pflegestützpunkt in Schleswig-Holstein werden die sektorenübergreifende Zusammenarbeit und die wohnortnahe Beratung großgeschrieben.

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EUTIN. Im Kreis Ostholstein ist der erste Pflegestützpunkt im Norden eingeweiht worden, der in enger Abstimmung mit dem regionalen Ärztenetz geplant wurde und der über mehrere Standorte verfügt.

Dr. Thomas Schang, ärztlicher Geschäftsführer des Gesundheitsnetzes östliches Holstein Management GmbH, informierte bei der offiziellen Eröffnung des Pflegestützpunktes über die sektorenübergreifende Zusammenarbeit in seiner Region. Schang machte das hohe Interesse der Netzärzte an einer abgestimmten Zusammenarbeit mit den anderen Gesundheitsberufen deutlich.

Grund: Das Potenzial im Gesundheitswesen kann nach seiner Ansicht besser ausgeschöpft werden, wenn ein zentrales Versorgungsmanagement eingeschaltet wird. Netzwerke, Behandlungspfade und Versorgungsprogramme könnten durch zentrales Management Vorteile für Patienten bieten, sagte Schang.

Den Pflegestützpunkt sieht er als  wichtigen Baustein für eine integrierte Versorgung. In den ersten Wochen seit Inbetriebnahme haben die Verantwortlichen des Pflegestützpunktes neben der Beratungsleistung für Patienten auch 80 Gespräche mit Netzwerkpartnern, darunter Arztpraxen, geführt.

Auch Außensprechstunden angedacht

Außer der Vernetzung ist auch die wohnortnahe Beratung ein Kennzeichen des Ostholsteiner Pflegestützpunktes. Außer in der Kreisstadt Eutin gibt es weitere Standorte in Bad Schwartau und in Oldenburg. Auch Außensprechstunden sind geplant. 

Der Kreis hat den landesweit höchsten Anteil an stationärer Pflege. Zehn Prozent der Bevölkerung sind 75 Jahre oder älter. Deshalb erwartet man von der Beratung, dass zunehmend auch ambulante Angebote unterbreitet werden.

An der Finanzierung beteiligen sich das Land, die Pflegekassen und die Kommunen. "Pflegestützpunkte werden vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zunehmend wichtiger", betonte Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) in Eutin.

Sie erwartet unabhängige, neutrale und kompetente Beratung von den Pflegestützpunkten, die es noch immer nicht flächendeckend in Schleswig-Holstein gibt. (di)

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