Pflegekongress

"Nichts geht mehr ohne Pflegekammer"

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BERLIN. Für ein konsequente bundesweite Einrichtung von Pflegekammern hat sich die Wissenschaftliche Leiterin des Deutschen Pflegekongress Hedwig François-Kettner in Berlin ausgesprochen.

Seit Jahrzehnten sei die Pflege in Deutschland trotz vieler, hoch engagierter Mitglieder eine Berufsgruppe ohne ausreichende Lobby, kritisierte François-Kettner, die Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit ist.

Viele Berufsverbände engagieren sich klientelbezogen und gemeinsam im Deutschen Pflegerat. "Erfolge bei Besetzungsnotwendigkeiten in den einzelnen Sektoren oder bei der Finanzierung von Aus-, Fort- und Weiterbildungen bspw. blieben trotz vieler sachbezogener Argumente in großem Umfang aber ungelöst", so Francois-Kettner.

Die freiwillige Registrierung der beruflich Pflegenden sei bislang über 16.000 nicht hinausgekommen. Das ist nur ein Bruchteil der rund eine Million Berufsangehörigen. Politisch Verantwortliche seien weder mit exakten Zahlen vorhandener oder auch rekrutierbarer, examinierter Pflegekräfte vertraut, noch könnten sie den künftigen Bedarf benennen.

"Wir sind kein Magnet für ausländische Kollegen, viele deutsche professionell Pflegende sind inzwischen im Ausland im Einsatz und mit den inhaltlichen und fachlichen Möglichkeiten im Beruf - inklusive einer besseren Bezahlung - zufriedener als in Deutschland, kritisierte sie weiter.

Die Profession der professionell Pflegenden in Deutschland sei perspektivisch auf eine starke, organisierte und attraktive Gemeinschaft angewiesen, die die Pflege der Zukunft, ihre beruflichen Inhalte und Anpassungen sicherstellen. Genau deshalb könne auf Pflegekammern nicht verzichtet werden, so François-Kettner. (eb)

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