Wohnen im Alter

Senioren-WG statt Pflegeheim

Im Alter möchten viele Menschen lieber individuell betreut werden — gerne auch von Fachkräften aus dem Ausland.

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Pflegeheime sind für den Großteil der Deutschen im Alter keine attraktive Option. Laut einer repräsentativen Studie der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) unter rund 1000 Verbrauchern, die am Dienstag in Frankfurt/Main vorgestellt wurde, würden sich nur zwölf Prozent im Pflegefall für ein Heim entscheiden.

48 Prozent ziehen Betreutes Wohnen mit professioneller Pflege vor. Je 37 Prozent würden sich daheim von einem ambulanten Pflegedienst versorgen lassen oder in ein Mehrgenerationenhaus ziehen. Eine Senioren-Wohngemeinschaft kommt für ein Drittel infrage.

Neue Wohnformen gewinnen an Bedeutung

Die Betreuung durch Familienangehörige in den eigenen vier Wänden schneidet hingegen vergleichsweise schlecht ab (20 Prozent). "Neue Formen des betreuten Wohnens wie Wohnkomplexe, Mehrgenerationenhäuser oder privat eingestellte Betreuungskräfte gewinnen an Bedeutung", sagte Udo Hansen, Präsident der DGQ.

Die Studie ergab außerdem, dass die Deutschen offen für Fachkräfte aus dem Ausland sind. Ein Großteil der Befragten (63 Prozent) gab an, keinerlei Probleme damit zu haben, zu Hause von einer ausländischen Pflegekraft betreut zu werden.

Auch bei der Wahl einer Pflegeeinrichtung spielt muttersprachliches Fachpersonal keine entscheidende Rolle. Nur jeder Siebte würde diesen Aspekt bei der Auswahl besonders berücksichtigen (14 Prozent).

"Aufgrund des Personalmangels im Pflegebereich werden ausländische Experten zunehmend relevant für den deutschen Arbeitsmarkt. Jedoch scheitern viele Pflegeeinrichtungen und -dienste aufgrund bürokratischer Hürden an der Einstellung dieser Fachkräfte", sagte Hansen.

"Hier ist die Politik gefragt, die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen praktikabel zu gestalten." (aze)

Die vollständige Studie ist abrufbar unter www.dgq.de

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen