Arbeitgeberverband Pflege betont

Pflegeberuf ist attraktivster Ausbildungsberuf

Die Pflegebranche warnt vor einem Gesetz, das die Ausbildung in den Pflegeberufen neu regeln soll.

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BERLIN. Vertreter des Arbeitgeberverbands Pflege haben am Donnerstag ihre Ablehnung einer generalistischen Ausbildung in der Pflege bekräftigt.

Der vorliegende Gesetzentwurf drohe den Arbeitskräftemangel in der Altenpflege zu verschärfen, warnten Verbandspräsident Thomas Greiner und sein Stellvertreter Friedhelm Fiedler. 56 Prozent der Auszubildenden in der Altenpflege seien Hauptschüler.

Die geplante einheitliche Ausbildung von Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflegekräften sei deutlich theorielastiger als die bisherigen drei getrennten Ausbildungsgänge.

"Die Menge der Hauptschüler wird die damit gestellten Anforderungen nicht schaffen", sagte Greiner.

Für die Unternehmen werde das Ausbilden uninteressant, sagten die AGVP-Vertreter. In drei Jahren Ausbildungszeit, wären die Schüler nur acht Monate im Ausbildungsbetrieb.

Zudem müssten die Heime den Durchlauf zahlreicher Praktikanten organisieren und verkraften.

Deutlich mehr Auszubildende

Ðas oft geäußerte Argument, die generalistische Ausbildung mache den Pflegeberuf attraktiver, halten Greiner und Fiedler für an den Haaren herbeigezogen.

Die Pflege sei seit Jahren der attraktivste Ausbildungsberuf. Schon 2014 hätten die Pflegeberufe mit 151.000 Auszubildenden deutlich höhere Zahlen aufzuweisen gehabt als zum Beispiel kaufmännische Berufe mit 75.000 und Kraftfahrzeugmechaniker mit 62.000 Auszubildenden.

Zudem liege die Pflege mit knapp 62.000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Jahr 2015 deutlich über den Werten anderer Branchen. Der Zulauf zur Altenpflege habe 2014 erstmals den zur Krankenpflege übertroffen. Der AGVP bezog sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Die Pflegebranche bemüht sich aufgrund der hohen Nachfrage nach Arbeitskraft verstärkt um ausländische Pflegekräfte. Auch Flüchtlinge sollen die Möglichkeit erhalten, eine Ausbildung anzugehen. Wer die Ausbildung erfolgreich abschließe, solle dafür ein Bleiberecht erhalten. (af)

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