Westfalen-Lippe

Mehr Frauen zum Mamma-Screening bewegen

In Westfalen-Lippe variiert die Teilnahmerate von Frauen am Mamma-Screening je nach Region stark. Eine Analyse soll helfen, Strategien für eine zielgenauere Ansprache von Frauen entwickeln.

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Kassen können ihre Versicherten direkt ansprechen: Dr. Wolfgang Aubke.

Kassen können ihre Versicherten direkt ansprechen: Dr. Wolfgang Aubke.

© KVWL

KÖLN (iss). In Westfalen-Lippe wollen die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) gemeinsame Strategien entwickeln, um die Teilnahmeraten am Mammografie-Screening zu erhöhen.

Dabei stehen insbesondere die Regionen im Fokus, in denen deutlich weniger Frauen das Früherkennungs-Angebot annehmen als im Durchschnitt.

Im Jahr 2011 nahmen 56,9 Prozent der anspruchsberechtigen Frauen die Einladung zum Mammografie-Screening an. Das waren etwas mehr als im Bundesdurchschnitt, wo es 53,7 Prozent waren.

Allerdings gab es eine sehr starke regionale Spreizung. In der Region Höxter-Paderborn-Soest lag die Teilnahmequote bei 69,7 Prozent, in Bochum dagegen nur bei 43,0 Prozent.

Arbeitsgruppe aus KV und Kassen

Die großen regionalen Unterschiede seien kein spezifisches Merkmal von Westfalen-Lippe, sagt Dr. Wolfgang Aubke, stellvertretender Beiratsvorsitzender der Kooperationsgemeinschaft Mammografie und ehemaliger stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL. "Es gibt bundesweit deutliche Varianzen."

Er nannte mehrere Faktoren, die zu einer unterdurchschnittlichen Resonanz auf die Einladung zum Screening beitragen können. In Ballungsgebieten seien die Teilnahmequoten generell geringer, ebenso bei Migrantinnen.

Zudem spielten die Verkehrsbedingungen eine Rolle und die Frage, ob in einer ländlichen Gegend ein Mammobil - also eine mobile Röntgenpraxis - im Einsatz ist oder nicht. "Hinzu kommen zum Teil Widerstände in der Ärzteschaft, insbesondere bei Gynäkologen", sagt Aubke.

In Westfalen-Lippe werde jetzt eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der KVWL und aller Krankenkassenarten die genauen Ursachen für die regionalen Unterschiede erforschen und auf Basis der Ergebnisse Aktivitäten auf den Weg zu bringen, um die Frauen zu motivieren, kündigte er an.

"Davon verspreche ich mir eine ganze Menge", sagt Aubke. Schließlich hätten die Krankenkassen die Möglichkeit, ihre Versicherten gezielt anzusprechen.

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