Studie

Blindheit ist teuer

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Deloitte zeigt, dass Blindheit in Deutschland Kosten von 2,5 Milliarden Euro jährlich verursacht. Experten fordern daher, Blindheit und häufigen Augenerkrankungen vorzubeugen.

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NEU-ISENBURG. In Deutschland entstehen durch Blindheit Kosten von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr. Das haben Forscher in einer Deloitte-Studie im Auftrag des European Forum Against Blindness (EFAB) herausgefunden.

44 Prozent der Kosten entfallen demnach auf die informelle tägliche Pflege der blinden Menschen durch ihre Angehörigen. 38 Prozent auf die geringere Produktivität, durch den Ausfall von Arbeitskräften. 18 Prozent der Kosten entstehen im Zusammenhang mit den Kosten für das Gesundheitssystem, wie Krankenhausaufenthalte oder spezielle medizinische Leistungen.

Kosten von bis zu 960 Millionen Euro könnten der deutschen Wirtschaft laut den Auftraggebern der Studie aber erspart bleiben.

Screenings, die Früherkennung und Behandlung von diabetischer Retinopathie und Glaukom sowie der Einsatz einer Anti-VEGF-Behandlung bei feuchter altersbedingter Makuladegeneration (AMD) würden den Geldbeutel der Wirtschaft genau um diesen Betrag entlasten, heißt es. Dafür müssten sich Gesundheitspolitiker jedoch mehr für Maßnahmen zur Prävention von Blindheit einsetzen.

In der gesundheitsökonomischen Studie wurden die wirtschaftlichen Auswirkungen von Blindheit und der vier häufigsten Augenerkrankungen (Katarakt, diabetische Retinopathie, Glaukom, feuchte altersbedingte Makuladegeneration) auf das deutsche Gesundheitswesen und die Volkswirtschaft analysiert.

Gleichzeitig wurde die Kosteneffizienz von Interventionen eruiert, die diesen Augenerkrankungen vorbeugen könnten. (eb)

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