Mamma-Screening

Ärztinnenbund fordert Neubewertung

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BERLIN. Eine Neubewertung des Mammografie-Screenings fordert der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB). Die am Screening teilnehmenden Frauen müssten umfassend über Nutzen und Schaden aufgeklärt werden.

Zudem regt der DÄB an, bei erhöhter Brustdichte eine reguläre Ultraschalluntersuchung der Brust bei den behandelnden Ärzten vornehmen zu lassen. Die Kosten hierfür soll die Gesetzliche Krankenversicherung übernehmen, da sich nicht jede Frau eine solche IGEL-Leistung leisten könne, heißt es in einer Mitteilung des DÄB.

"Es ist bekannt, dass die Zuverlässigkeit der Mammografie wesentlich von der Dichte des untersuchten Brustgewebes abhängt", so die Vizepräsidentin des Ärztinnenbundes, Dr. Christiane Groß.

Die Leitlinien zur Mammografie schrieben daher vor, bei einer hohen Brustdichte eine ergänzende Ultraschalluntersuchung vorzunehmen. Leider sei aber im Screening-Programm nicht vorgesehen, im Ergebnisbericht Angaben zur Brustdichte zu machen.

"Salopp könnte man sagen, dass Radiologen nur mit der Münzwerfwahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent sagen können, ob die untersuchte Brust tumorfrei ist." Dennoch erhielten 50 Prozent der Frauen ohne Angabe der Dichte der Brust die Information, dass keine auffälligen Befunde erhoben worden seien. Diese Frauen würden sich in falscher Sicherheit wiegen, kritisiert der Ärztinnenbund. (eb)

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