Chronische Erkrankungen

Maßhalten allein reicht nicht mehr aus

BERLIN. Die Deutsche Allianz gegen Nicht übertragbare Erkrankungen (NCD Allianz) fordert Bund und Länder auf, endlich ihrer Verpflichtung zur Bekämpfung chronischer Erkrankungen nachzukommen.

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Deutschland habe sich zwar 2013 dazu verpflichtet, die Politikstrategien des Globalen NCD-Aktionsplans der Weltgesundheitsorganisation einzuhalten.

Darin spricht die WHO Empfehlungen aus, wie die drastische Zunahme von Herzkreislauferkrankungen, Krebs und Diabetes bis 2020 zu stoppen ist.

 "Bislang ist außer Maßhalteappellen allerdings von deutscher Seite nicht viel geschehen", kritisierte Dr. Dietrich Garlichs, Sprecher der Allianz und Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Stiftung, in Berlin.

Körperliche Aktivität in Schulen fördern

Die Fachgesellschaften haben ein Vier-Punkte-Programm formuliert, das auch bei bildungsfernen Schichten ansetze. Wichtig seien die Förderung der körperlichen Aktivität in Schulen, gesundheitsfördernde Lebensmittelpreise über eine differenzierte Lebensmittelsteuer, verbindliche Qualitätstandards für die Kita- und Schulverpflegung und das Verbot von an Kinder gerichteter Lebensmittelwerbung.

"Chronische Krankheiten sind oft soziale Krankheiten, die durch falsche Vorbilder übertragen werden", sagte der Arzt und Komiker Eckhart von Hirschhausen.

Über 80 Prozent aller vermeidbaren Todesfälle gehen auf chronische Erkrankungen zurück. Sie machen nach Angaben der WHO 77 Prozent der Krankheitslast in der Europäischen Region aus. Zu den weltweit häufigsten Erkrankungen zählen Diabetes, Herzkreislauf-Erkrankungen und Krebs.

Hauptursächlich für die Zunahme sind falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Tabakkonsum. ( mam)

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