Energy-Drinks

Saarland will Verkaufsverbot an Jugendliche

Die Saar-Regierung kündigt eine Initiative für die Gesundheitsministerkonferenz an. Widerspruch kommt von der Jungen Union: Verbote machten Energy-Drinks nur noch attraktiver.

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SAARBRÜCKEN. Das Saarland will sich auf der nächsten Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern für ein Verkaufsverbot von Energy-Drinks an Jugendliche einsetzen.

Das hat der saarländische Gesundheits-Staatssekretär Stephan Kolling (CDU) angekündigt. "Energy-Drinks verleihen keine Flügel. Sie gefährden die Gesundheit der Jugendlichen in erheblichem Maße", sagte Kolling zur Begründung. Daher unterstütze man die Forderung von Kinderärzten und Kardiologen, den Verkauf an Jugendliche zu stoppen.

Folgen der hohen Koffeinkonzentration in manchen Energy-Drinks sind nach Angaben des Saar-Gesundheitsministeriums akute chronische Herz-Kreislauf-Störungen, Herzrasen, Bluthochdruck, Krämpfe und Nierenversagen. Vor allem sogenannte "Shots" mit 80 Milligramm Koffein und das Zusammenwirken mit Alkohol oder Sport führten zu gesundheitlichen Gefahren.

Widerspruch kam von der Jungen Union im Saarland. Deren Landesvorsitzender Alexander Zeyer meinte, ein Verbot mache die Energy-Drinks bei den Jugendlichen nur noch attraktiver.

"In diesem Fall verhindert ein Verbot nicht den Konsum, sondern könnte ihn sogar fördern", so Zeyer. Daher sollten die Jugendlichen über die Gefahren informiert werden, aber weiter selbst entscheiden dürfen, was sie trinken.

Wie das saarländische Gesundheitsministerium weiter mitteilte, trinken schon Kinder unter zehn Jahren Energy-Drinks. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit würden rund zwölf Prozent der Jugendlichen pro Monat durchschnittlich sieben Liter solcher Getränke zu sich nehmen. Bundesweit seien im vergangenen Jahr rund 290 Millionen Liter Energy-Drinks verkauft worden. (kin)

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