Kommentar zu Arbeitsunfähigkeit

Kassen-Konzepte sind gefragt

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Ältere Arbeitnehmer sind nicht häufiger krank als ihre jungen Kollegen. Wenn sie aber krank werden, fallen sie in aller Regel länger aus. Krankenkassen und Führungsetagen in Unternehmen wissen das. Umso erstaunlicher, dass viele Betriebe daraus bislang nur eine Lehre gezogen haben: nämlich vorwiegend auf jüngere Kollegen zu setzen. Diese kurzsichtige Denkweise könnte sich rächen.

In Zeiten des Fachkräftemangels fahren die Unternehmen gut, die frühzeitig auf Konzepte zur Bindung der erfahrenen Beschäftigten gesetzt haben. Fakt ist: Ältere Arbeitnehmer benötigen mehr Erholung, um weiterhin ihre gewohnte Leistung zu bringen. Wenn sie sie nicht bekommen, droht Krankenstand.

Erste Unternehmen zeigen mit Erholungstagen für ältere Arbeitnehmer, wie diese langfristig im Arbeitsleben bleiben können, ohne verschlissen zu werden. Betriebsärzte sind hier in einer Schlüsselrolle, um solche Konzepte durchzusetzen.

Aber auch Krankenkassen können auf die Chefetagen und Belegschaften einwirken, indem sie umfassend aufklären und bei der Umsetzung entsprechender Konzepte begleiten. Für Kleinbetriebe fehlen diese Konzepte bislang weitgehend. Verbundlösungen müssen geschaffen werden.

Dabei aber nur an die häufig überlasteten Firmeninhaber zu appellieren und auf deren Aktivitäten zu hoffen, wäre blauäugig. Hier ist Initiative der Kassen gefordert - auch die profitieren von einem niedrigen Krankenstand.

Lesen Sie dazu auch: Barmer: Mehr Prävention in Hamburger Betrieben möglich

Schlagworte:
Mehr zum Thema

HIV-Prävention

HIV-PrEP: Mangellage mit fatalen Folgen

Pandemie-Management

Parlament überprüft Italiens Corona-Politik

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“