Neue Leitlinie

Frühe Diagnose bei Kindern mit Alkoholstörung

Eine neue S3-Leitlinie vereinfacht die Früherkennung von Fetaler Alkoholspektrum-Störung (FASD).

Veröffentlicht:

BERLIN. Bei Kindern mit Fetaler Alkoholspektrum-Störung (FASD) ist eine frühe Diagnose wichtig, um sie angemessen und gezielt fördern zu können. Eine vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderter Expertenkommission hat nun eine entsprechende wissenschaftliche Diagnose-Leitlinie zu FASD entwickelt.

"Ich wünsche mir, dass diese S3-Leitlinie zur FASD-Diagnostik breite Anwendung findet.

FASD ist zu 100 Prozent vermeidbar, wenn während der Schwangerschaft konsequent auf Alkohol verzichtet wird. Solange dieses Ziel nicht erreicht ist, müssen wir alles tun, den Betroffenen optimale Hilfe anzubieten", so Marlene Mortler in einer Mitteilung des BMG.

Die Drogenbeauftragte freut sich auch über den Pocket-Guide mit den wichtigsten Informationen aus der Leitlinie für die Kitteltasche.

Hohe Relevant der Leitlinie

Die Leitlinienkoordinatorin Dr. Mirjam Landgraf betont die hohe praktische Relevanz der Leitlinie: "Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) treten bei einem Prozent aller Kinder auf.

Sie resultieren aus einer Gehirnschädigung des ungeborenen Kindes durch die Alkohol-Exposition im Mutterleib. Diese Schädigung ist irreversibel und persistiert lebenslang" so die Ärztin und Psychologin.

Landgraf betont: "Eine frühe Diagnose, eine adäquate Förderung und ein stabiles Umfeld können die Prognose der betroffenen Menschen positiv beeinflussen. Mit den einheitlichen, wissenschaftlich basierten diagnostischen Kriterien in der neuen S3-Leitlinie können betroffene Kinder und Jugendliche in Deutschland frühzeitiger diagnostiziert, in ihrer Entwicklung gefördert und damit deren Prognose hinsichtlich des alltäglichen Funktionsniveaus in der Gesellschaft verbessert werden. Fehldiagnosen der Kinder und Komplikationen von FASD lassen sich vermeiden und Pflege-, Adoptiv- und biologische Eltern frühzeitig und adäquat unterstützen." (eb/eis)

Die FASD-Leitlinie und der Pocketguide zu FASD sind im Internet abrufbar.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen