Antrag im Bundestag

Infektionsforschung intensivieren!

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Berlin. Union und SPD im Bundestag fordern eine Forschungsoffensive, um neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten zu entwickeln. "Wir sind dringend auf neue Wirkstoffe angewiesen", heißt es in einem am Donnerstag beschlossenen Antrag im Bundestag.

Seit 2012 seien lediglich neun neue Antiinfektiva entwickelt worden, bei denen es sich mehrheitlich um Analogpräparate handele, wird moniert. Beide Fraktionen konstatieren daher ein "strukturelles Marktversagen", da sich pharmazeutische Unternehmen wegen kostenintensiver Forschung und geringer Gewinnmargen aus der Forschung nach neuen Antiinfektiva zurückzögen.

Als Konsequenz fordern Union und SPD eine "Nationale Wirkstoff-Initiative gegen Infektionskrankheiten", die vom Bundesforschungsministerium aufgelegt werden solle. Im Förderportfolio des Ministeriums müsse diese Forschung künftig eine viel größere Rolle einnehmen. "Ziel muss es sein, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die klinische Forschung zu transferieren", heißt es in dem Antrag.

Im Visier ist dabei insbesondere die akademische Forschung an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen. Dort werde "auf Augenhöhe mit den forschenden Pharmaunternehmen" gearbeitet.

Ziel müsse sein, Kooperationen zwischen Unternehmen und akademischer Forschung voranzutreiben. Neben der Grundlagenforschung solle dabei auch die produktorientierte Forschung stärker unterstützt werden.

Ausdrücklich erwähnt werden Tuberkulose, HIV/Aids und Malaria. Bei diesen wie auch bei vernachlässigten Tropenkrankheiten solle die Forschung angesichts der hohen Krankheitslast besonders intensiviert werden. (fst)

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