Problemfamilien

Frühe Hilfen vermitteln Unterstützung

Mehr Zusammenarbeit von Kinder- und Jugendhilfe und Akteuren des Gesundheitswesens sind ein Erfolgsrezept.

Veröffentlicht:

BERLIN/KÖLN. 20 Prozent der Kinder erleiden in früher Kindheit erhebliche Einschränkungen in ihrer Entwicklung. Um diese Situation zu verbessern, müssen Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen und der Kinder- und Jugendhilfe besser zusammenarbeiten. "Gemeinsam stark für Familien", lautete daher das Thema einer Kooperationstagung, zu der das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Gesundheit & Frühe Hilfen (BAG) eingeladen hatten.

Caren Marcks, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, erinnerte daran, dass durch eine Bundesinitiative der flächendeckende Ausbau von Netzen Früher Hilfen gelungen ist. Ingrid Fischbach, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, machte deutlich, dass mit dem Präventionsgesetz Ärzte nun ein stärkeres Augenmerk auf Belastungen bei der Entwicklung von Kindern richten könnten. Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), in der das NZFH seinen Sitz hat, verwies darauf, dass durch das Zusammenwirken von Akteuren des Gesundheitswesens und der Kinder- und Jugendhilfe eine "wachsende Verantwortungsgemeinschaft für Familien entsteht."

Wie nötig eine Mitwirkung der Fachkräfte aus beiden Sozialsystemen ist, verdeutlichen Forschungsergebnisse. "Wir wissen, dass psychosozial belastete Familien oft mehr Probleme bei der Suche und Inanspruchnahme passender Unterstützungsangebote haben", sagte Professor Sabine Walper, Forschungsdirektorin am Deutschen Jugendinstitut. "Frühe Hilfen können diesen Familien in Arztpraxen, Geburtskliniken oder in Beratungsstellen sprichwörtlich entgegenkommen und Unterstützungsangebote vermitteln." (ras)

Faktenblätter zu den Workshops der Tagung hat das NZFH unter www.fruehehilfen.de eingestellt.

Mehr zum Thema

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

„Mehr Ernsthaftigkeit“ nötig

Drogenbeauftragter für härteren Kurs gegen das Rauchen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen