Montgomery gegen Lockerung der Sterbehilfe

DÜSSELDORF (dpa). Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, hat nach dem Freitod von Ex-Fußballer Timo Konietzka eine Lockerung der Sterbehilfe in Deutschland abgelehnt.

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"Die Delegierten des Deutschen Ärztetages haben sich zu mehr als zwei Drittel sowohl gegen aktive Sterbehilfe, also das Spritzen von Gift, als auch gegen den assistierten Suizid, also das Überreichen von Giftcocktails, ausgesprochen", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwoch).

"Stehen als Sterbehelfer nicht zur Verfügung"

Er fügte hinzu: "Unsere Position ist eindeutig: Als Sterbehelfer stehen wir nicht zur Verfügung."

Die Erfahrung zeige, "dass gerade dann, wenn man einem schwer kranken Patienten durch gute Palliativmedizin ein Angebot zum Leben und zu einem würdigen Tod macht, er das dem schnellen Selbstmord immer vorzieht".

Der erste Torschütze der Fußball-Bundesliga, Timo Konietzka, war am Montag im Alter von 73 Jahren in der Schweiz freiwillig aus dem Leben geschieden. Konietzka litt an Gallenkrebs und nahm die in der Schweiz erlaubte Sterbehilfe in Anspruch.

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