assistierter Suizid

Montgomery erntet Lob und Kritik

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NEU-ISENBURG. Eine ganzseitige Anzeige in der Montagausgabe der "Ärzte Zeitung" (Nr. 88), in der sich 180 deutsche Ärztinnen und Ärzte für den ärztlich assistierten Suizid ausgesprochen und den amtierenden Präsidenten der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, scharf kritisiert hatten, sorgt für Aufregung.

Thomas Sitte, Vorstandschef der Deutschen Palliativstiftung, sucht jetzt zusammen mit Dr. Christiane Fischer und Dr. Michael Wunder vom Deutschen Ethikrat weitere Mitstreiter, um als Gegenmaßnahme öffentlich unmissverständlich klarzustellen, dass es für eine Beihilfe zur Selbsttötung keine Sonderregelung für Ärzte geben dürfe.

In der als "Offener Brief" formulierten Anzeige in der "Ärzte Zeitung" hieß es, Montgomery spreche nicht im Namen der gesamten Ärzteschaft, wenn er behaupte, Freitodbegleitungen seien mit dem ärztlichen Berufsethos unvereinbar. Mit diesem Ethos unvereinbar seien jedoch mehrere Stellungnahmen des BÄK-Präsidenten.

So habe Montgomery mit seiner Äußerung, Suizidbegleitungen könnten gegebenenfalls von "Klempnern" durchgeführt werden, "das Anliegen der betroffenen Patienten lächerlich gemacht und dem Ansehen des Arztberufes geschadet". Die Unterzeichner appellierten an Ärzte, "derartige Äußerungen des Präsidenten nicht mehr hinzunehmen". (fuh/eb)

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