Kommentar zur Palliativmedizin

Was sind Gesetze wert?

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

Wenn schmerz- und palliativmedizinische Optionen effektiv umgesetzt werden, dann ist der assistierte Suizid überflüssig. Mit diesem Argument zieht die keineswegs kleine Gruppe der Streiter gegen jedwede Liberalisierung in der Debatte um den assistierten Suizid ins Feld.

Ihr Kernproblem wird jetzt in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung schonungslos offengelegt. Denn überzeugen kann diese Argumentation nur, wenn tatsächlich ein palliativmedizinisches Angebot flächendeckend vorhanden ist. Die Studie zeigt: Vom Ziel der Flächendeckung ist Deutschland immer noch meilenweit entfernt.

Immerhin: Das Hospiz- und Palliativgesetz, das voraussichtlich am Donnerstag im Bundestag verabschiedet wird, will in ländlichen und strukturschwachen Regionen den weiteren Ausbau der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) forcieren.

Aber ob das gelingt? Zur Erinnerung: Für alle gesetzlich Krankenversicherten besteht nach dem SGB V ein Anspruch auf SAPV - ein Gesetz, das sage und schreibe schon mehr als acht Jahre alt ist und allemal die Qualität hätte, im Politikunterricht gymnasialer Oberstufen analysiert zu werden. Thema der Unterrichtseinheit: Was sind Gesetze, die in Deutschland verabschiedet werden, tatsächlich wert?

Lesen Sie dazu auch: Studie zur Palliativversorgung: Das Sterben zu Hause bleibt ein Wunsch

Mehr zum Thema

Ethische Fragen

Wille oder Wohl des Patienten – was wiegt stärker?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen