Hessen

Regionale Gesundheitsdaten veröffentlicht

Wo in Hessen künftig Haus- und Fachärzte fehlen, können Kommunalpolitiker nun in 26 detaillierten Analysen für alle Landkreise und Städte abrufen.

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FULDA/NEU-ISENBURG. Um die Trends in der gesundheitlichen Versorgung in Hessen besser erkennen zu können, haben KV und Sozialministerium regionalisierte Gesundheitsdaten veröffentlicht.

In Analysen für 26 Kreise und kreisfreie Städte werden neben der haus- und fachärztlichen auch die pflegerische Versorgung dargestellt. Ebenso sind Standorte von Apotheken und Kliniken verzeichnet.

Laut einer Mitteilung sei es "bundesweit erstmalig", dass auf der kommunalen Ebene eine sektorenübergreifende Versorgungsanalyse vorgelegt werde. "Um eine bedarfsgerechte und effiziente Versorgung sicherzustellen, bedarf es neuer Kooperationsformen zwischen den Berufsgruppen.

Basis für solche Gesundheitsnetze ist eine gemeinsame Analyse der Versorgungssituation", erklärte der hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU). Das Land stelle für die geplanten Gesundheitsdialoge mit mehreren Förderprogrammen 1,2 Millionen Euro in diesem Jahr für das Projekt zur Verfügung.

Die Reports sollen alle zwei Jahre aktualisiert werden

Die regionalen Reports enthalten auch Entwicklungsszenarien bis zum Jahr 2020. Bis dahin rechne die KV mit einem "erhöhten Wiederbesetzungsbedarf bei Haus- und Facharztpraxen", erklärte der Vize-Chef der KV Hessen, Dr. Günter Haas.

Es sei vor wenigen Jahren eine "undenkbare Versorgungssituation" gewesen, dass 140,5 hausärztliche und 30,5 fachärztliche Praxissitze unbesetzt wären.

Das hat kürzlich der Landesausschuss festgestellt. "Unsere Gesellschaft benötigt dringend eine Antwort darauf, warum ein Berufsbild, das vor Jahren hochbegehrt war, mittlerweile so unattraktiv ist, dass viele Paxen einfach nicht mehr nachbesetzt werden können."

Die 26 regionalen Reports sollen alle zwei Jahre aktualisiert werden. Die Sorge um den Erhalt der hochwertigen medizinischen Versorgung sei in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema für die Kommunal- und Landespolitik geworden, hieß es in der Mitteilung seitens Kommunalpolitikern. (bee)

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