Berlin/Brandenburg

Arbeitnehmer häufiger krank als bundesweit

Der Krankenstand der Bewohner der Region Berlin-Brandenburg liegt über dem Bundesdurchschnitt. Das zeigt der neue Gesundheitsbericht.

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BERLIN. Arbeitnehmer in Berlin und Brandenburg waren 2013 deutlich häufiger krankheitsbedingt arbeitsunfähig als im bundesdeutschen Durchschnitt.

Der Krankenstand lag bei fünf Prozent oder durchschnittlich 18,3 Fehltagen pro Beschäftigtem und damit 25 Prozent über den bundesweiten vier Prozent.

Das zeigt der dritte länderübergreifende Gesundheitsbericht Berlin-Brandenburg, den Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitsversorgung am Mittwoch in Berlin vorgestellt haben.

Die Gründe für das schlechte Abschneiden der beiden Länder seien vielfältig, sagte Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. "Die Branchenstruktur spielt eine Rolle, aber auch die Versorgungsstruktur."

Knieps sagte, der Bericht liefere wichtige Daten, um das 2016 in Kraft getretene Präventionsgesetz mit Leben zu füllen. "Das ist eine solide Arbeitsgrundlage."

Das Gesetz sieht vor, dass die Kassen statt 3,09 Euro künftig sieben Euro pro Versichertem und Jahr für Gesundheitsförderung ausgeben.

Muskel-Skelett-Erkrankungen sorgen für die meisten Fehltage

Der Gesundheitsbericht zeigt, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen die meisten aller Fehltage in Berlin und Brandenburg verursachten, nämlich rund ein Viertel.

Daneben waren die wichtigsten Krankheitsgruppen Erkrankungen des Atmungssystems, psychische Erkrankungen sowie Verletzungen und Vergiftungen.

Den Gesundheitsbericht hat das Berliner IGES-Institut erstellt. Er basiert auf den Daten gesetzlicher Krankenkassen und Unfall- und Rentenversicherungen.

Mit 1,6 Millionen Personen erfasst der vom Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg - Health Capital in Auftrag gegebene Bericht rund 80 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten GKV-Versicherten.

Die Studie dokumentiert die Zahl der Fehltage und ursächliche Krankheiten nach Branchen, Geschlecht und Alter für die Jahre 2012 und 2013.

Die größte Altersgruppe der 45 bis 54-Jährigen sollte bei der Gesundheitsförderung verstärkt in den Blick genommen werden, forderte Dr. Kai Uwe Bindseil von Health Capital. (tau)

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