Hüft- und Kniegelenk-Op

Fortschritte bei der Qualitätssicherheit

Was passiert nach der Hüft- oder Kniegelenk-Operation? Das Göttinger AQUA-Institut hat ein Nachverfolgungssystem entwickelt.

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GÖTTINGEN. Das Göttinger AQUA-Institut hat im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses ein Qualitäts-Sicherungs-Verfahren entwickelt, das eine Nachverfolgung von Knie- oder Hüft-Endoprothese-Patienten nach dem Klinikaufenthalt ermöglicht.

"Erscheint ein Patient etwa nach dem Eingriff wegen einer Thrombose oder Lungenembolie erneut im Krankenhaus, fehlt die Verbindung zur vorangegangenen Operation in der Qualitätssicherung", erklärt Professor Joachim Szecsenyi, Geschäftsführer des AQUA-Instituts.

Wird einem Patienten eine Hüft- oder Knie-Endoprothese eingesetzt, erfasst die externe gesetzliche Qualitätssicherung lediglich den Eingriff, nicht aber dessen mögliche Folgen.

Ein jetzt vom AQUA veröffentlichte Bericht (https://www.sqg.de/ sqg/upload/PRESSE/PM2016/Follow-up_Knie-Huefte.pdf) zeigt, wie diese Lücke mit Hilfe von Abrechnungsdaten, sowie Daten der OP-Prozeduren und Erkrankungen bei den Krankenkassen geschlossen werden kann, sofern diese Patienten erneut im Krankenhaus behandelt werden oder versterben, wie es hieß.

Je nach Qualitätsindikator können mit Hilfe der Sozialdaten verschiedene Zeiträume erfasst werden. Bei Komplikationen wie Thrombosen erstreckt sich das Follow-up auf 90 Tage. Bei anderen Indikatoren, zum Beispiel bei der Frage nach Wechsel-Operationen bei Knie-Endoprothesen auf bis zu fünf Jahre, teilt das AQUA-Institut mit.

Nach Hochrechnungen des AQUA-Instituts muss die Hüftendoprothese bei rund zwei Prozent der Patienten nach zwei Jahren wegen Komplikationen gewechselt werden. Ähnlich ist es bei den Knie-Endoprothesen (2,14 Prozent).

Innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren sind insgesamt 4,59 Prozent der Knie-Patienten von einer Wechsel-OP betroffen. Das sind 6016 Patienten. Als nächsten Schritt befürwortet das Institut "eine Erweiterung der Qualitätssicherung auf den ambulanten Bereich". (cben)

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