Herzinsuffizienz

Immer mehr stationäre Behandlungen

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BERLIN. Immer mehr Patienten mit Herzinsuffizienz werden stationär behandelt. Das geht aus Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) hervor. Mit etwa 433 000 Klinikaufenthalten im Jahr 2014 war die Herzinsuffizienz nach der Schwangerschaft der zweithäufigste Aufnahmegrund.

Werde die Alterung der Bevölkerung herausgerechnet, ergebe sich im Vergleich zum Jahr 2000 ein Anstieg um 37 Prozent, gegenüber dem Jahr 2010 um neun Prozent. Dieser Trend treibe die Kosten unnötig in die Höhe, weil sich Herzinsuffizienz häufig sehr gut ambulant behandelt lasse, kritisiert das ZI.

In einer Studie der Gesundheitsökonomin Professor Leonie Sundmacher konnten zwei Drittel der stationär behandelten Herzinsuffizienzpatienten bei einer intensiven Betreuung ausschließlich ambulant versorgt werden.

Angesichts dieser Zahlen fordert ZI-Geschäftsführer Dr. Dominik Graf von Stillfried ein DMP Herzinsuffizienz. "Ein Blick auf andere chronische Krankheiten zeigt, dass die stationären Fallzahlen bei anderen DMP-Indikationen gesenkt werden können", sagt er. Als Beispiel führt er das DMP Diabetes an. Hier sei die Zahl der Klinikaufenthalte seit Beginn des DMP vor mehr als zehn Jahren altersstandardisiert um zehn Prozent gesunken. (chb)

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