Innovationen

Telemedizin und Antibiotika

Zwei weitere Projekte, die aus dem Innovationsfonds gefördert werden, betreffen telemedizinische Versorgung und Antibiotika-Einsatz.

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ROSTOCK/BERLIN. Mit 14 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds wird ein telemedizinisches Projekt zur Versorgung von Patienten mit chronischen Herzerkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern gefördert.

Projektbeteiligte sind die Philips-Tochter Philips Market DACH, die AOK Nordost, die Techniker Krankenkasse sowie die Universitätsmedizin Rostock.

Das Projekt "HerzEffekt MV" vernetzt Patienten mit Kliniken, Ärzten, Sanitätshäusern oder Apotheken. Die Koordinationsarbeit leitet die Unimedizin Rostock, Philips liefert die digitale Plattform und die als Medizinprodukte zertifizierte Hardware.

Professor Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand der Uniklinik: "Wir möchten effiziente Lösungen in der Behandlung entwickeln und so eine bundesweite Blaupause für die ländliche Gesundheitsversorgung liefern."

Die Patienten erhalten dazu Blutdruck-Messgeräte, Aktivitätstracker oder Waagen, deren Werte per App an ein Carecenter gesendet und von dort aus beispielsweise an Fachärzte weitergeleitet werden. Verschlechterungen können so frühzeitig erkannt und Interventionen eingeleitet werden.

Weitere sechs Millionen Euro fließen in das Projekt "ARENA" gegen Antibiotikaresistenzen, das von den AOKen Bayern und Hamburg/Rheinland, der KV Bayerns, der Agentur deutscher Ärztenetze mit 400 Praxen aus 14 Netzen unter wissenschaftlichen Begleitung des AQUA-Instituts realisiert wird. Bei vorab festgelegten Diagnosen zu häufigen Infekten der Atem- und Harnwege, bei denen in der Regel keine Antibiotika notwendig sind, sollen Patienten intensiver informiert werden.

Sowohl Ärzte wie auch Patienten erhalten ein speziell zugeschnittenes Informations- und Kommunikationstraining. Parallel dazu sollen datengestützte Qualitätszirkel mit den Netzärzten, medizinischen Fachangestellten, sektorenübergreifend auch mit Kliniken, Pflegeheimen und Apothekern laufen. Die Ärzte erhalten dazu eine gesonderte Vergütung. Die Koordination und Information der Ärztenetze hat deren Agentur übernommen.

Es ist das dritte nun bekannt gewordene Versorgungsprojekt zu Antibiotikaresistenzen, das mit Mitteln aus dem Innovationsfonds gefördert wird. Außerdem Fördergelder erhalten das Projekt "AdAM" der KV Westfalen-Lippe und der Barmer GEK sowie ein Projekt der KBV mit elf KVen und den Ersatzkassen (die "Ärzte Zeitung" berichtete). Die Ausgestaltung der Projekte unterschiedlich – in zwei bis drei Jahren werden Evaluationen Erkenntnisse über ihre Wirkung liefern. (HL)

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