Kommentar

Aufgabe nicht erfüllt

Julia FrischVon Julia Frisch Veröffentlicht:

Schwierigkeiten mit den Fallpunktzahlen haben nicht nur Ärzte in Baden-Württemberg. Dort trifft es manche Kollegen aber besonders hart. Denn in einigen Regionen konnten Niedergelassene bis Ende 2007 noch mit individuellen Budgets arbeiten. Seit diesem Jahr ist damit Schluss. Mit dem Inkrafttreten des neuen einheitlichen Honorarverteilungsvertrags werden die Ärzte der jeweiligen Fachgruppen gleichsam über einen Kamm geschoren. Statt arztindividueller Fallpunktzahlen gibt es nur noch arztgruppenspezifische Fallpunktzahlen.

So manche Kollegen fühlen sich jetzt von der KV bestraft. Etwa jene Praxis, die sich in einem ärztlich ausgedünnten Gebiet des Ländles bereit erklärt hat, die Versorgung weiterer Patienten zu übernehmen. Sie liegt damit naturgemäß deutlich über dem Fachgruppendurchschnitt, die Ärzte bekommen einen Teil ihrer Leistungen nur noch abgestaffelt bezahlt. Die Kollegen müssen nun selbst sehen, wie sie auf die Umsatzeinbußen reagieren. Zum Beispiel, indem sie bei der KV eine Erhöhung der Fallpunktzahl beantragen.

Nur - dass es diese Möglichkeit gibt, wissen die meisten Ärzte nicht. Sie fühlen sich von ihrer KV schlecht informiert. Dem Ansehen der ärztlichen Selbstverwaltung bei ihren Mitgliedern wird das weiter schaden.

Lesen Sie dazu auch: Ärzte klagen über zu niedrige Fallpunktzahlen

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen