Abrechnungsbetrug

DAK holt 1,6 Millionen Euro zurück

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NEU-ISENBURG. Abrechnungsbetrug bleibt im Gesundheitswesen eher die Ausnahme: Im vergangenen Jahr hat die DAK Gesundheit 1,6 Millionen Euro bei Leistungserbringern aufgrund von Betrügereien wie gefälschte Rezepte, Scheinbehandlungen und manipulierten Rechnungen zurückgeholt.

Wie die Ersatzkasse jetzt gemeldet hat, lagen die Schwerpunkte bei echten Betrugsfällen bei Arznei- und Verbandmitteln (430.000 Euro), Hilfsmitteln (340.000 Euro) und Heilmitteln (290.000 Euro).

Bei Ärzten ergaben sich Rückforderungen in Höhe von 115.000 Euro, bei Zahnärzten von 110.000 Euro. Bei Krankenhäusern holte die Kasse 133.000 Euro zurück, der Bereich Pflege schlug mit 200.000 Euro zu Buche.

Zum Vergleich: Die Kasse hat ca. 6,4 Millionen Mitglieder und zahlte 2012 3,1 Milliarden Euro für ärztliche Leistungen, die Leistungsausgaben lagen insgesamt bei 17,8 Milliarden Euro.

950 Fälle im Jahr 2013

Eine zehnköpfige Arbeitsgruppe ist bei der Kasse für den Kampf gegen Abrechnungsbetrug zuständig. Aktuell verfolgt die DAK knapp 1900 Hinweise auf Abrechnungsbetrug, 2013 wurden mehr als 950 Fälle abgeschlossen.

Schwerpunkt der Ermittlungen bildeten die Fälle zu Heilmitteln wie Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen mit 36 Prozent aller Fälle.

"Bei der großen Mehrheit der Leistungserbringer sind die Abrechnungen korrekt", kommentierte Volker zur Heide, Leiter der DAK-Ermittlungsgruppe, das Ergebnis nach einer Pressemitteilung.

Fehlverhalten sei "kein Masenphänomen", aber jeder einzelne Fall schade dem Ansehen der einzelnen Bereiche. Die Verfolgung von Abrechnungsbetrügern werde für die Krankenkassen immer schwieriger, es gebe vermehrt zeitintensive Auseinandersetzungen. (ger)

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