KVWL

Viele Hausärzte melden Umschreibungen nicht

Die KV Westfalen-Lippe will Ärzte, die keine Meldung machen, wenn sie Patienten in Selektivverträge umschreiben, schärfer an die Kandare nehmen.

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DORTMUND. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Dr. Wolfgang-Axel Dryden, hat das Abrechnungsverhalten mancher Hausärzte in seinem Bezirk kritisiert.

Teilnehmer am Hausarztvertrag des Deutschen Hausärzteverbands würden die KVWL nicht darüber informieren, dass sie Patienten in den Selektivvertrag eingeschrieben haben, die bislang über den Kollektivvertrag versorgt wurden, berichtete er auf der Vertreterversammlung in Dortmund.

Nach den Abrechnungsrichtlinien seien die KV-Mitglieder jedoch dazu verpflichtet, weil die Umschreibung Auswirkungen auf die Höhe des Honorarabschlags hat.

Die Folge davon: Die Kassenärztliche Vereinigung überweist den Hausärzten, die die Umschreibungen ihrer Patienten nicht melden, einen zu hohen Abschlag und muss die Differenz nach einigen Monaten zurückfordern, erläutert Dryden. Im zweiten Halbjahr 2013 sei es auf diesem Weg zu einer Überzahlung von einer Million Euro gekommen.

Dieses Geld stehe den Ärzten im Kollektivvertrag zu, betonte Dryden. "Die KVWL ist kein Kreditinstitut." Die KVWL werde die Abrechnungsrichtlinien verschärfen und überlegen, wie sie mit den entsprechenden Ärzten umgehen wird, kündigte Dryden an.

Natürlich sei die KVWL keine Bank, kontert Dr. Carl Hans Biedendieck vom Deutschen Hausärzteverband, Bezirk Westfalen-Ost. Angesichts der Gesamtvergütung von mehr als drei Milliarden Euro sei die Dimension des Problems aber doch überschaubar. "Das Thema sollte nicht für eine Dämonisierung herhalten", fordert Biedendieck. (iss)

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