Ärztemangel

NRW will mehr Geld für Delegation

Nicht nur in unterversorgten Regionen soll die Übernahme ärztlicher Leistungen angemessen bezahlt werden, fordert Gesundheitsministerin Steffens.

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BONN. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) macht sich dafür stark, dass die Delegation ärztlicher Leistungen auch außerhalb unterversorgter Gebiete adäquat finanziert wird.

Dafür werde sie sich auf Bundesebene einsetzen, sagte Steffens auf dem "Gesundheitskongress des Westens" in Bonn.

"Vor dem Hintergrund des Ärztemangels müssen wir darüber reden, wie wir die Ressource Arzt und insbesondere den Hausarzt entlasten können."

Bei der Refinanzierung der delegierten Leistungen sieht Steffens auch die Krankenkassen in der Pflicht. Schließlich würden sie häufig darüber klagen, dass es viele unnötige Krankenhauseinweisungen gibt.

Strukturelle Veränderungen nötig

Also müssten die Kassen ein Interesse daran haben, die ambulante Betreuung der Patienten so zu verbessern, dass weniger stationäre Behandlungen notwendig werden. "Wir sollten die Delegation ärztlicher Leistungen modellhaft erproben", schlug sie vor.

Im Gesundheitswesen müssen nach Einschätzung von Steffens die sich verändernden Strukturen stärker in den Blick genommen und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden.

Ein Problem sei, dass zwar jedes einzelne Teil der Versorgungskette auf seine Qualität geprüft werde, nicht aber das Ende der Kette. "Die wirkliche Ergebnis-Qualität gucken wir uns nicht an", sagte die Ministerin. (iss)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Mehr Geld für Agnes!

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