Kommentar
Lernen für die Praxis!
Die Aus- und Weiterbildung von Ärzten gehört nicht zu den Kernkompetenzen der KBV. Dass sie sich dennoch in ihrem Positionspapier zur Gesundheitspolitik dezidiert mit konkreten Forderungen zu Wort meldet, hat eine ernste Ursache: in der Basisversorgung, vor allem in der Allgemeinmedizin schwinden die personellen Ressourcen.
Die Instrumente der Bedarfsplanung laufen leer, wenn nicht genügend junge Ärzte in die Patientenversorgung und in die allgemeinmedizinische Weiterbildung gehen. Honoraranreize verpuffen als reine Preiseffekte ohne Versorgungsrelevanz, wenn Vertragsärzte in der Praxis an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten.
Die Verantwortung von KBV und KVen für die Sicherstellung der Versorgung gebietet es, den eigentlich Verantwortlichen - dem Medizinischen Fakultätentag und den Ländern sowie den Ärztekammern - auf die Füße zu treten.
Lehre und Forschung finden nicht in einem zweckfreien Raum statt. Schon gar nicht in der Medizin. Erstens, weil medizinische Hochschulen erhebliche öffentliche Mittel absorbieren, und zweitens, weil sie - bei langer Ausbildungszeit - eine Verantwortung für die Brauchbarkeit der Lehrinhalte für künftig in der Patientenversorgung tätige Ärzte haben.
Lesen Sie dazu auch: KBV kritisiert Unis: Ärztliche Ausbildung nicht zeitgemäß!