Südwesten

Allgemeinmedizin fördern oder nicht?

Ist die Förderung der Allgemeinmedizin an Universitäten im Südwesten ausreichend? Der Sozialausschuss zeigt sich uneins.

Veröffentlicht:
Landtag in Stuttgart: Wie soll die Allgemeinmedizin gefördert werden?

Landtag in Stuttgart: Wie soll die Allgemeinmedizin gefördert werden?

© imagebroker / imago

STUTTGART. Unterschiedliche Auffassungen vertreten die Fraktionen im baden-württembergischen Landtag darüber, was getan werden muss, um die Allgemeinmedizin im Land zu fördern.

Am Donnerstag will der Landtag eine Beschlussempfehlung des Sozialausschusses verabschieden. Auf Antrag der CDU-Fraktion diskutierten die Abgeordneten Mitte April Fragen der Ärzteausbildung im Südwesten.

Ein Vertreter des Wissenschaftsministeriums verwies im Ausschuss auf die baldige Besetzung einer neuen Professur für Allgemeinmedizin an der Universität Tübingen. Dabei sei es "schwer gewesen, genügend Bewerber zu finden", heißt es.

Die Landesregierung habe viel für die Förderung der Allgemeinmedizin getan, heißt es in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage der CDU, die die Basis für die Debatte im Ausschuss bildete.

Eine Abgeordnete der Grünen monierte, dass an den vier medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg teilweise nur Teilprofessuren für Allgemeinmedizin eingerichtet sind. Ein Landärzteprogramm, das vom Sozialministerium forciert wird, nutze wenig, "wenn nicht genügend Allgemeinmediziner ausgebildet würden", heißt es.

Ein Parlamentarier der SPD meinte zu wissen, dass sich "nicht unbedingt die Ambitioniertesten für den Bereich Allgemeinmedizin" entscheiden. Seiner Ansicht nach gebe es "keinen Mangel an ausgebildeten Ärzten, sondern einen Mangel in der Ausbildung".

Dieser Ansicht widersprach ein FDP-Parlamentarier und stellte die Frage, ob die Zahl der Studienplätze ausreiche, um die Versorgung gerade auf dem Land auch künftig sicherzustellen.

Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) zeigte sich im Ausschuss überzeugt, die Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen werde dazu beitragen, dass "die Landesregierung bei der Sicherstellung der Versorgung mit Landärzten (....) ein gutes Stück weiterkomme".

Wichtiger als die reine Zahl der Studienanfänger in der Medizin sei, dass sich mehr Studierende für die Allgemeinmedizin entscheiden, so die Ministerin. Sie sieht in der Förderung von "Regiopraxen" einen Weg, um die Attraktivität der Allgemeinmedizin zu steigern. (fst)

Mehr zum Thema

Allokation von Ressourcen in schwierigen Zeiten

Allgemeinmedizin, das ist „lebenslange Präzisionsmedizin“

Junges Forum auf dem DGIM-Kongress

Rotationsweiterbildung – bald der neue Standard?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null