Rheinland-Pfalz

40.000 Euro für Famulaturen auf dem Land

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MAINZ. Lob für die KV-Spitze, das gibt es in der rheinland-pfälzischen Vertreterversammlung traditionsgemäß eher selten.

Doch das die morbiditätsorientierte Gesamtvergütung für die Ärzte im Land um 6,1 Prozent steigen wird, dafür zollten auch sonst große Kritiker der KV-Chefin Dr. Sigrid Ultes-Kaiser Respekt.

Sie selbst hatte das Ergebnis nach der Schiedsamtsentscheidung im Mai als "schmerzhaften, aber vertretbaren Kompromiss" bezeichnet.

Weniger erfreulich ist dagegen wohl das Verhältnis zum noch relativ neuen Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD). Dieser hat offenbar seit seinem Amtsantritt mehrfach anklingen lassen, dass er bei der Sicherstellung der Versorgung in den ländlichen Gebieten nicht unbedingt auf die niedergelassenen Ärzte setzt.

Diesen Eindruck hat Ultes-Kaiser auch im Gespräch mit dem Minister gewonnen. Mehrere Mitglieder der Vertreterversammlung, die dem Minister bei verschiedenen Anlässen begegnet waren, bestätigten diese Wahrnehmung.

Kompetenzen bündeln

Schweitzer hatte unter anderem kürzlich gesagt: "Medizinische Gesundheitszentren werden die Grundlage für die Versorgung in der Fläche bilden. Fachliche und personelle Kompetenzen sowohl der stationären als auch der ambulanten Versorgung können so an einem Standort gebündelt werden."

Der frühere Generalsekretär der SPD in Rheinland-Pfalz hat im Januar das Amt von Malu Dreyer übernommen, die zur Ministerpräsidentin aufgestiegen ist.

Beschlossen hat die Vertreterversammlung, künftig Famulaturen in Hausarztpraxen finanziell zu fördern. Bei der Mittelvergabe sollen regionale Versorgungsgrade berücksichtigt werden. 40 000 Euro will die KV dafür pro Jahr zur Verfügung stellen.

Gefördert werden können insgesamt 80 Famulaturmonate mit je 500 Euro, bei maximal zwei Monaten pro Medizinstudent. (chb)

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