Fortbildung

Online-Umfrage zu Doping im Freizeitsport

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NEU-ISENBURG. Nicht nur olympische Sportler nehmen Gesundheitsschäden in Kauf, um ihre sportliche Leistung zu steigern. Im Schatten der Dopingproblematik bei Profis wie jetzt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gedeiht in Deutschland relativ unbemerkt der Medikamentenmissbrauch im Freizeitsport.

Nach zurückhaltenden Schätzungen wenden in der Bundesrepublik jedes Jahr mindestens 350.000 Fitnessenthusiasten leistungssteigernde Substanzen an, vor allem anabole Steroide. Niedergelassene Ärzte sind oft die ersten, die mit unerwünschten Nebenwirkungen dieser Präparate konfrontiert werden.

Allerdings deuten die Symptome häufig erst einmal nicht auf einen Medikamentenabusus hin, sondern werden als Erkrankungen fehlgedeutet und behandelt.

Pathologische Blutfettwerte wie eine Abnahme HDL-Fraktion, starke Akne bei über 20-Jährigen, Striae, eine Schwächung des Bindegewebes, androgene Alopezie, Hypertonie, Abszesse, Depressivität, aggressives Verhalten, Gynäkomastie bei Männern oder Virilisierung und Menstruationsstörungen bei Frauen - lang ist die Liste der Beschwerden bei Medikamentenmissbrauch, mit denen Freizeitsportler in die Praxis kommen, ohne meist ein Wort über deren Ursache zu verlieren.

Studien aus dem Ausland lassen vermuten, dass mindestens jeder zehnte Arzt jedes Jahr von medikamentenmissbrauchenden Freizeitsportlern aufgesucht wird, um die unerwünschten Folgen der Einnahme behandeln zu lassen oder sich sogar Dopingmittel auf Rezept verschreiben zu lassen.

Da bislang in Deutschland weder genaue Daten noch Weiterbildungsprogramme für niedergelassene Ärzte zum Thema Doping im Freizeitsport existieren, hat das Institut für Gesundheitsforschung und soziale Psychiatrie der Katholische Hochschule NRW mit Unterstützung des BMG eine Online-Erhebung gestartet. (eb)

Unter www.forschungsschwerpunkt.de ist bis Ende März ein Fragebogen hinterlegt, der anonym beantwortet werden kann, um Erfahrungen und Weiterbildungsbedarf zum Thema mitzuteilen.

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