Karriereplanung

Aufenthalt im Ausland wünschenswert

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MANNHEIM. Entscheidungsträger legen bei der Vergabe einer Stelle im medizinischen Bereich Wert auf Auslandserfahrung des Bewerbers. Das ergab eine Umfrage, die die Berliner Internistin Dr. Bimba Franziska Hoyer beim "Chances"-Forum auf dem Internistenkongress in Mannheim vorgestellt hat.

Sie bezog sich auf Zahlen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der angab, 2014 seien 18.500 Graduierte ins Ausland gegangen, darunter 950 graduierte Mediziner. Hoyer, die selbst langjährige Auslandserfahrung hat, wollte herausfinden, ob ein Auslandsaufenthalt in der medizinischen Karriere noch immer ein Muss ist. Belastbare Daten fand sie dazu allerdings keine. Deshalb startete sie selbst eine Online-Umfrage unter Dekanen medizinischer Fakultäten in Deutschland.

Von 113 angefragten Personen in Entscheiderpositionen antworteten 41. 80,5 Prozent in Entscheidungspositionen waren selbst im Ausland. Wenig überraschend: mit 69 Prozent hatten die meisten von ihnen die USA gewählt. 20 Prozent waren in Europa, drei Prozent in Australien, drei Prozent in Japan und sechs Prozent in Israel. Ein Großteil der Befragten (47,1 Prozent) war länger als zwölf Monate im Ausland.

Besonders deutlich fielen die Antworten auf die Frage aus, ob die Entscheidungsträger Assistenzärzten empfehlen würden, ins Ausland zu gehen. 51,4 Prozent würden dies in jedem Fall tun, 46 Prozent antworteten mit "Ja, wenn sie Karriere an der Universität machen wollen".

100 Prozent würden es sogar forcieren, einen vielversprechenden jungen Forscher ins Ausland zu schicken und ihn in einem Personalgespräch auf die Möglichkeit hinweisen. Als relevantes Entscheidungskriterium bei der Berufung empfanden die Auslandserfahrung 56,1 Prozent. 31,7 Prozent finden das eigenen Angaben zufolge im Lebenslauf eines Kandidaten nicht ausschlaggebend. (aze)

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