Betriebsmedizin
Frauen müssen in der Schicht viel stemmen
Frauen müssen im Schichtdienst häufig schwer heben. Männern machen eher Lärm und Monotonie zu schaffen.
Veröffentlicht:DORTMUND. Mit der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes nimmt auch die Schichtarbeit zu. Hierbei ist gerade in Gesundheitsberufen die körperliche und psychische Belastung für Frauen hoch. Männer müssen hingegen häufig mit ungünstigen Arbeitsbedingungen, wie beispielsweise Lärm oder Schmutz umgehen.
Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in dem vor Kurzem veröffentlichten Faktenblatt "Schichtarbeit ist nicht gleich Schichtarbeit". Dies beruht auf einer Detailanalyse der Erwerbstätigenbefragung 2012.
Zu den typischen Frauenberufen gehören der Studie zufolge etwa Assistenzberufe im Gesundheitswesen, Verkaufskräfte, Pflege- und Betreuungskräfte sowie Reinigungspersonal.
Ungünstige körperliche Arbeitsanforderungen
57 Prozent der befragten Schichtarbeiterinnen gaben an häufiger ungünstige körperliche Arbeitsanforderungen bewältigen zu müssen, wie beispielsweise das Heben und Tragen schwerer Lasten – bei den Männern waren es nur 24 Prozent.
Hinsichtlich der psychischen Arbeitsanforderungen berichten 30 Prozent der beschäftigten Frauen von häufig auftretenden Situationen, die gefühlsmäßig belasten. Bei den Männern sagten das gerade einmal acht Prozent.
In typischen Männerberufen arbeiten laut den Forschern unter anderem Metallarbeiter, Mechaniker, Fahrzeugführer, Bediener von Anlagen oder ingenieurtechnische Fachkräfte. Beschäftigte in Männerberufen gaben demzufolge oftmals an, mit Lärm (66 Prozent) im Schichtbetrieb konfrontiert zu sein.
Als die Psyche besonders belastenden Faktor machten viele Männer Monotonie in ihren Berufen verantwortlich: Schichtarbeitende in typischen Männerberufen nannten etwa eine vorgeschriebene Arbeitsdurchführung (51 Prozent) als Belastung. Bei den Frauen, die befragt wurden, nannten 37 Prozent diesen Punkt als Belastung. (mh)
Faktenblatt zum Download unter