Seelische Erkrankungen

Innerliche Kündigung schlägt aufs Gemüt

Personalverantwortliche schätzen, dass rund 20 Prozent der Angestellten bereits innerlich gekündigt haben.

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BERLIN. Schwächen im Führungsverhalten sind ein Auslöser dafür, dass Mitarbeiter ihr Engagement verlieren und den Arbeitseinsatz auf ein Minimum reduzieren. Mangelnde Wertschätzung, fehlende Mitbestimmung und ungelöste Konflikte zählen zu den wichtigsten Auslösern.

Doch auch Veränderungen in der Organisation können innere Kündigung auslösen, insbesondere wenn diese Veränderungen mit Personalabbau und Arbeitsverdichtung einhergehen und durch lange Phasen der Unsicherheit geprägt sind.

Das zeigt eine jetzt veröffentlichte wissenschaftliche Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga), für die nach eigenen Angaben 230 Personalverantwortliche in zwölf großen, mittelständischen und kleinen Unternehmen befragt worden sind. Beteiligt gewesen seien Organisationen der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes sowie eine Nichtregierungsorganisation.

Dabei schätzten die befragten Personalverantwortlichen, dass bundesweit rund 20 Prozent der Angestellten bereits innerlich gekündigt haben.

Die Folgen der "inneren Kündigung" seien für Unternehmen und Angestellte gravierend: Qualitätseinbußen, sinkende Produktivität, steigende Fehlzeiten und Konflikte im Team zählten dazu. Oft gehe das Nachlassen des Engagements mit seelischen und körperlichen Erkrankungen einher.

Die Personalverantwortlichen bestätigten empirische Befunde, wonach es zu Depressionen, Sucht- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen kann. Darüber hinaus könne sich die innere Kündigung einzelner Mitarbeiter negativ auf die übrige Belegschaft auswirken: Soziale Beziehungen verschlechterten sich, es komme zu Mehrarbeit für Kollegen und Unzufriedenheit bei anderen Mitarbeitern. (maw)

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