Medikationsplan

Infos für die verbesserte Compliance

Experten fordern, dass Patienteninfos künftig den vorgesehenen Medikationsplan flankieren sollen.

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KÖLN. Der Medikationsplan, auf den gesetzlich Versicherte nach dem E-Health-Gesetz ab dem 1. Oktober einen Anspruch haben, sollte von einer Patienteninfo begleitet werden.

Das empfiehlt der Ärztliche Beirat zur Begleitung des Aufbaus einer Telematik-Infrastruktur für das Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen.

Nach Einschätzung der Ärzte kann die Flankierung des Medikationsplans dazu beitragen, die Compliance für die Mitarbeit und Nutzung des Instruments durch die Patienten zu verbessern. Außerdem sieht der Beirat auch Handlungsbedarf, um die mit dem Medikationsplan verbundenen Unsicherheiten und Unvollständigkeiten zu mindern.

Probleme könnten unter anderem durch die parallele Konsultation mehrerer Ärzte, den Bezug von Arzneimitteln aus mehreren Quellen, fehlende Angaben zur Selbstmedikation oder bewusst verschwiegene Medikation entstehen.

"Unser Beirat bietet seine Mitarbeit bei der Erstellung von Patienteninformationen an", kündigen die Vorsitzenden Dr. Christiane Groß von der Ärztekammer Nordrhein und Dr. Hans-Jürgen Bickmann von der Ärztekammer Westfalen-Lippe in einer Mitteilung an.

"Medikationspläne sind nicht nur ein wichtiges Instrument für die bedarfsgerechte transparente Versorgung der Patienten und Patientinnen, sondern sind auch unabdingbare Basis für Prüfungen zur Arzneimittelsicherheit", heißt es in einem Memorandum des Beirats.

"Der Ärztliche Beirat begrüßt vor diesem Hintergrund die Regelungen, Medikationspläne zu einem strategischen Instrument der Versorgung zu machen."

Auch an der Gestaltung der elektronischen Variante des Medikationsplans, die ab 2018 zur Verfügung stehen soll, wollen die Ärzte aktiv mitwirken. Der Beirat bietet an, an Leitfäden für die Software-Hersteller und für Mediziner mitzuarbeiten und sich an Erprobungsprojekten zu beteiligen. (iss)

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