Digital Health

Brandenburg prämiert Ideen

Brandenburg will mit einem Ideenwettbewerb mehr Potenzial bei Digital Health im Flächenland heben. Die ersten Preisträger stehen fest.

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POTSDAM. Das Brandenburger Wirtschaftsministerium fördert in diesem Jahr erstmalig mit einem Ideenwettbewerb digitale Gesundheitslösungen.

Prämiert wurden nun fünf Projekte aus den drei Bereichen "Ambient Assisted Living", "Digitale Transformation und Big-Data-Management" und "eHealth for Tourism".

"Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung und der Gesundheitswirtschaft bietet große Chancen, das Leben vieler Menschen zu erleichtern. Damit eröffnen sich auch für Brandenburger Unternehmen völlig neue Möglichkeiten", so Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber bei der Vorstellung der Preisträger.

Das Ministerium zählt aktuell knapp 400 Unternehmen auf diesem Sektor im Flächenland. Die Potenziale seien aber längst nicht ausgeschöpft.

"Mit dem technischen Fortschritt werden branchenübergreifende Kooperationen möglich, die sich früher kaum jemand vorstellen konnte. Bisher Getrenntes wird zusammen gedacht", so Gerber weiter.

Netzwerk einer virtuellen Selbsthilfegruppe

Beispiele für diese Entwicklung liefern die fünf ausgezeichneten Projekt-Ideen: So arbeitet das Start-up HiDoc GbR an einer personalisierten app-basierten Reizdarmtherapie mittels Machine-Learning und DataScience. Die App soll das Selbstmanagement der Patienten unterstützen.

Sie kombiniert zum Beispiel Ernährungsumstellungen mit Bewegungs- und Psychotherapie und kann sich an den individuellen Krankheitsverlauf des Nutzers anpassen. Auch vorgesehen: ein Symptom-Tagebuch und das Netzwerk einer virtuellen Selbsthilfegruppe.

Evivecare entwickelt eine mobile digitale Sprachtherapie für Schlaganfallpatienten. Die Newsenselab GmbH arbeitet an einer mobilen Therapieunterstützung für Migränepatienten.

Die mittelständische Softline-Schaum GmbH & Co. KG aus Storkow/ Mark will ihre Antidekubitusmatratzen künftig mit Sensoren versehen, die bestimmte Parameter messen können. So sollen die Matratzen zum Beispiel in der Intensivpflege dazu beitragen, auf riskante Situationen für den Patienten frühzeitig zu reagieren und pflegerelevante Faktoren zu erfassen.

Erholungscoaching für Hotelgäste

Die Getemed AG aus Teltow plant in Kooperation mit dem Hotel Esplanade Ressort & Spa in Bad Saarow und der Brain-Tuning GmbH aus Niederkassel ein Erholungscoaching für Hotelgäste. Sie sollen bei ihrem Hotelaufenthalt telemedizinische Diagnostik ausprobieren können.

Ein persönlicher Erholungs-Check-up soll die Grundlage für ein Erholungsangebot mit den Kernkomponenten Entspannung, Ernährung und Bewegung liefern. Die Nachhaltigkeit des Angebots soll eine App sichern.

Neben einem Preisgeld von 5000 Euro können die fünf Gewinner Sonderkonditionen bei der Förderung erhalten - Zuschüsse von bis zu 400.000 Euro. Insgesamt wurden 38 Beiträge eingereicht. (ami)

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