Kommentar
Der Durchbruch für die Karte?
Alle Jahre wieder wird bei der Medizinmesse Medica ein großer Fortschritt bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) verkündet. Und bisher folgte dann ebenso zuverlässig spätestens im Frühjahr die Ernüchterung, dass es weitere Verzögerungen gibt.
Diesmal könnte es anders sein. Bei der Medica sind gestern endlich einmal konkrete finanzielle Summen genannt worden, mit denen Ärzte unterstützt werden, die in Nordrhein Kartenleser für die Praxis und für den Hausbesuch anschaffen. Auch für Krankenhäuser gibt es eine Vereinbarung. In den ersten beiden Quartalen könnte nun die flächendeckende Ausgabe der Karte beginnen.
Ist das jetzt der Durchbruch für die eGK? Sicher ist das noch nicht. Die Widerstände sind nach wie vor groß - und durchaus nicht aus der Luft gegriffen. Es ist zum Beispiel verständlich, wenn Ärzte vermeiden wollen, mit ihrer Praxis-EDV online zu gehen, wenn der Staat gleichzeitig nach der Erlaubnis greift, die Rechner online durchsuchen zu dürfen. Es bleibt außerdem abzuwarten, was aus der Untersuchung über die Kartenalternative USB-Sticks wird.
Wie auch immer: Wer jetzt mit der Karte startet, bleibt vorerst offline. Der Weg zur kompletten Umsetzung der eGK ist noch weit.
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