Grundsätzliche Ablehnung der neuen E-Card
GÖTTINGEN (cben). Die Göttinger Universität, Fachbereich Wirtschaftsinformatik, fragt derzeit niedersächsische Ärzte per Internetfragebogen, wie sie die elektronische Gesundheitskarte beurteilen. Noch bevor im Juli die ersten Ergebnisse erwartet werden, ist schon jetzt klar: Die meisten Teilnehmer lehnen die Karte grundsätzlich ab.
Veröffentlicht:Rund 70 Kollegen und Kolleginnen haben den Bogen bisher ausgefüllt, hieß es. "Das Ergebnis wird wahrscheinlich so grundsätzlich negativ sein, dass wir daraus kaum positive Schlüsse über die Karte ziehen können", sagte die Projektverantwortliche, Carla Sanchez, zur "Ärzte Zeitung". Die Teilnehmer können den Grad ihrer Zustimmung oder Ablehnung angeben oder auch "weiß nicht" anklicken, zum Beispiel bei dem Satz: "Meine Praxis ist mit der für die eGK notwendigen Software kompatibel." Oder : "Insgesamt wurden die Interessen der Ärzte und Gesundheitsinstitutionen bei der Konzeption und Einführung der eGK ausreichend berücksichtigt."
Es sei von großen IT-Projekten bekannt, "dass technologische Investitionen und die erhofften Effekte oft in einem paradoxen Verhältnis zueinander stehen. So führt nicht jede technische Innovation zwingend zu einer gewünschten Modernisierung. Grund dafür kann ein Akzeptanzproblem der technischen Neuerung sein", erklärte denn auch der Projektleiter Professor Lutz Kolbe.
"Wir wollten wissen, ob der Grad der Zustimmung vielleicht vom Alter der Ärzte abhängig ist, von der Fachrichtung oder von der Praxisgröße", sagte Sanchez, "außerdem wäre es für uns interessant, ob sich die Ärzte ausreichend informiert fühlen." Die oft grundsätzliche Ablehnung durch die Teilnehmer mache es nun sehr schwer, Schwachstellen bei der Einführung der eGK überhaupt festzustellen, hieß es.
Link zum Fragebogen: www.uni-goettingen.de/de/154122.html