Ärztlicher Beirat fordert weitere E-Card-Tests

Weil der Online-Abgleich der Versichertenstammdaten den Ärzten keinen Nutzen bringt, sollen die Tests in NRW für die Gesundheitskarte um E-Arztbrief und Co. ergänzt werden.

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In NRW sollen weitere Anwendungen der E-Card erprobt werden, fordert der Ärztliche Beirat zur Begleitung des Aufbaus einer Telematik-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen.

In NRW sollen weitere Anwendungen der E-Card erprobt werden, fordert der Ärztliche Beirat zur Begleitung des Aufbaus einer Telematik-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen.

© Karsten E. / PantherMedia

KÖLN (iss). In Nordrhein und Westfalen-Lippe sollen die Tests zum Online-Abgleich der Versichertenstammdaten durch die Erprobung weiterer Funktionen ergänzt werden.

Dafür hat sich der Ärztliche Beirat zur Einführung der Telematik-Infrastruktur und der elektronischen Gesundheitskarte in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen.

"Wenn wir schon eine IT-Struktur aufbauen, dann muss sie den Ärzten und den Patienten nützen", sagt Dr. Christiane Groß, eine der beiden Vorsitzenden des Beirats, der "Ärzte Zeitung". "Beim Versichertenstammdatenabgleich gibt es diesen Nutzen nicht."

Der Beirat möchte deshalb Anwendungen wie den elektronischen Arztbrief, den elektronischen Heilberufeausweis mit qualifizierter Signatur oder die elektronische Fallakte testen lassen.

"Wir wollen, dass dies möglichst frühzeitig geschieht", sagt Groß. Entscheidend sei, dass die Erfahrungen der Ärzte schnell in die Entwicklung der Anwendungen und Komponenten einfließen.

Wo getestet wird, ist unklar

Wo die Tests stattfinden, steht noch nicht fest. Noch ist nicht einmal klar, wer die Testregionen aussucht. In der Diskussion ist die Erprobung der Anwendungen in etablierten Ärztenetzen.

Das sieht Groß skeptisch. "Wenn wir nur in Arztnetzen testen, ist das nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Praxen."

Der Ärztliche Beirat drängt auf die Freiwilligkeit der Tests.

"Die Vorbereitung, Durchführung und Bewertung der Ergebnisse der Testmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen sind unter enger Einbeziehung des Ärztlichen Beirats, des Landesbeauftragten für den Datenschutz und Informationsfreiheit sowie unabhängiger Patientenvertretungen durchzuführen", heißt es in einer Stellungnahme.

In Nordrhein und Westfalen-Lippe sind die Ausgangsbedingungen für die Tests unterschiedlich.

In Westfalen-Lippe hat sich die KV-Vertreterversammlung für eine kritische Begleitung der Erprobung des Versichertenstammdatenabgleichs durch die Ärzteschaft ausgesprochen. In Nordrhein hat die VV gegen Tests votiert.

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