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Self-Tracking birgt Potenzial für Arztpraxen

Patienten generieren bei ihrer Selbstvermessung immer mehr Daten, zeigte sich bei der Medica. Für Ärzte liegen darin auch Chancen.

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DÜSSELDORF. Angesichts der immensen Menge von Datenquellen im Gesundheitswesen benötigen die Patienten nicht nur Informationen über die Seriosität dieser Quellen. Vielmehr brauchen sie auch Hilfe und Beratung bei der Nutzung der Daten, findet Günter van Aalst, Leiter der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen der Techniker Krankenkasse (TK).

"Es gibt immer mehr relevante Daten. Die Kunst wird ein, sie zusammenzuführen", sagte van Aalst kürzlich beim Medica Econ Forum der TK bei der Medizinmesse Medica in Düsseldorf.

Um ihre Versicherten aktiv dabei zu unterstützen, habe die Techniker Krankenkasse vor kurzem eine elektronische Patientenakte ausgeschrieben. Die Kasse wolle für interessierte Patienten eine Grundlage schaffen, auf der sie alle Daten sammeln können, derer sie habhaft werden.

Wie können Kassen E-Health mitgestalten?

"Der Patient ist dann nicht nur Herr seiner Daten, sondern er kann auch selbst über sie verfügen", erläuterte van Aalst den Ansatz der TK. Die gesetzlichen Krankenkassen müssen sich seiner Ansicht nach stärker darüber Gedanken machen, wie sie das weite Feld der Gesundheits-Apps und anderer digitaler Möglichkeiten aktiv mitgestalten können. "Sonst besteht die Gefahr, dass wir von privatwirtschaftlichen Angeboten links und rechts überholt werden".

Instrumente wie Wearables und Gesundheits-Apps brächten die Nutzer dazu, sich mehr als bislang für ihren Körper zu interessieren, und gesundheitsbewußtes Verhalten an den Tag uzu legen, glaubt Florian Schumacher, selbst ein begeisterter "Self-Tracker".

Das sollten sich die Ärzte in Zukunft viel stärker zunutze machen, sagte Schumacher, der bei der Münchener Unternehmensberatung iic-solutions als Berater für den Bereich digital health arbeitet. "Die neue Technologie ersetzt den Arzt nicht, sondern unterstützt ihn."

Das Gespräch mit dem Arzt ist nach seiner Erfahrung notwendig, um Nutzer und Patienten bei der Stange zu halten. "Damit die Anwendungen wirklich etwas bringen, braucht man einen systematischen Ansatz für eine dauerhafte Motivation." Dazu könnten aber auch die Krankenkassen beitragen, indem sie gezielt Anreize setzen. (iss)

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