Telemedizin

Coaching unterstützt bei Herzinsuffizienz

Ein telemedizinisches Coaching eines PKV-Anbieters soll Patienten mit Herzinsuffizienz unterstützen. Ärzte sind mit an Bord.

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KÖLN. Die Central Krankenversicherung bietet Versicherten, die an einer Herzinsuffizienz erkrankt sind, die Unterstützung durch ein telemedizinisches Coaching an. Ziel des "Herz-Assistenten" ist es, die Patienten kompetenter im Umgang mit der Erkrankung zu machen und ein gesundheitsbewussteres Verhalten zu fördern. Das soll die Lebensqualität der Patienten erhöhen und gleichzeitig die Kosten des privaten Krankenversicherers senken.

Der "Herz-Assistent" ist ein gemeinsames Projekt der Central und des Assistance-Anbieters Europ Assistance. Beide Unternehmen gehören zur italienischen Generali-Versicherungsgruppe. Das Coaching der Herzpatienten übernehmen medizinische Fachkräfte der Europ Assistance.

Regelmäßiger Kontakt mit Versicherten

Sie stehen in regelmäßigem telefonischen Kontakt mit den Versicherten, versorgen sie mit Informationen über ihre Erkrankungen und beraten sie im Bedarfsfall. Gleichzeitig steht zur Unterstützung ein Telemonitoring zur Verfügung, über das wichtige Parameter erhoben werden. Die speziell für die Anwendung entwickelte Software basiert auf dem Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire.

In einer ersten Stufe wird das Programm Versicherten mit einer Voll- oder Beihilfeversicherung angeboten, die an Herzinsuffizienz erkrankt sind und deshalb in den vergangenen zwölf Monaten im Krankenhaus behandelt wurden, sagt Dr. Max Wunderlich, der Leiter des Gesundheitsmanagements bei der Central.

Die Schulung solle die Versicherten zum einen zu einem gesundheitsbewussten Verhalten motivieren und sie zum anderen in die Lage versetzen, Warnsignale rechtzeitig zu erkennen, erläutert Wunderlich. Das Telemedizin-Monitoring zielt auf einzelne Parameter wie auffällige Gewichtsveränderungen ab, die ein Hinweis auf eine eingeschränkte Pumpleistung des Herzens sein können. "Bei Bedarf raten die Coaches den Versicherten dann zum Arztbesuch."

Ziel des "Herz-Assistenten" sei kein Dauermonitoring. Stattdessen stehe der Ansatz im Mittelpunkt, die Fähigkeit der Selbstbeobachtung zu stärken. "Wir wollen die Versicherten nicht von den Geräten abhängig machen", betont der Gesundheitswissenschaftler.

Alle Therapieentscheidungen würden ausschließlich von den behandelnden Ärzten getroffen, die von Anfang an über das Programm informiert werden sollen, sagt er. Das Angebot ziele nicht darauf ab, den Arzt zu ersetzen - ganz im Gegenteil: "Wir wollen dazu beitragen, dass die Versicherten im Bedarfsfall schneller zum Arzt gehen." (iss)

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