Anlagen-kolumne
Besser nach den Stars von morgen suchen
Gute Investmentfonds erfreuen sich im Nullzinsumfeld großer Beliebtheit. Wollen alle die gleichen Fonds, bekommen Anleger aber ein Problem. Experten stellten fest, dass manche Investmentansätze ab bestimmten Fondsgrößen nur noch begrenzt funktionieren. Manager könnten gezwungen sein, Aktien oder Anleihen ins Portfolio zu nehmen, die nicht alle Qualitätskriterien erfüllen, oder man nähert sich dem Index stark an.
Vorausschauende Investmentgesellschaften sollten daher der blinden Absatzwut im Sinne der Wertentwicklung vorbeugen und den Mittelzuflüssen ihrer Fonds bei Überschreiten bestimmter Grenzen einen Riegel vorschieben. Zu klein darf ein Fonds aber auch nicht sein. Er lohnt sich dann für den Anbieter finanziell nicht und wird aufgelöst. Fonds mit starken Mittelzuflüssen sind zunächst etwas Positives, da scheinbar die Qualität des Fonds passt.
Während Mittelbegrenzungen zuletzt vor allem bei besonders spezialisierten Fonds vorkamen, die sich auf kleinere Märkte einzelner Branchen und Länder oder den Nebenwertesektor konzentrierten, begrenzen zunehmend breiter gestreute Fonds von namhaften Gesellschaften ihre Zuflüsse. Warum?
Zunehmend investieren institutionelle Anleger gerne in offene Publikumsfonds. Zudem steigt die Transparenz: Fondsratingagenturen, die Medien und Internetsuchmaschinen übernehmen eine Lenkungsfunktion. Gute Leistungen werden schneller und häufiger öffentlich. Und Fonds können von Großinvestoren nahezu ohne Agiokosten schnell gekauft und verkauft werden.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Vielleicht hat die Fondsgesellschaft den Schritt zu spät gemacht und der Fonds ist schon zu groß. Gibt es keinen guten Grund, auf die Öffnung eines Star-Fonds zu warten, sollte man besser nach den Stars von morgen suchen.