ALTERSVORSORGE

Kurz vor dem Ruhestand sollten Sie aus Aktienfonds aussteigen

Ärzte müssen sich selbst um ihre Altersvorsorge kümmern. Als zweites Standbein neben dem Versorgungswerk der Ärzte haben viele Kollegen Kapitallebensversicherungen oder Geldanlagen, die im Alter regelmäßige und sichere Erträge bringen sollen. Wer schon bald in den Ruhestand geht, dem empfehlen die Experten sein Geld in Pfandbriefen anzulegen.

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"Eine Leibrente kann eine gute Anlage sein - sie streut das Risiko." Thomas Markolf Vermögensberater

Frage: Ich bin 60 Jahre alt und möchte 200 000 Euro für etwa drei bis fünf Jahre anlegen, für einen späteren Kauf einer Eigentumswohnung. Wie kann ich das Geld gut rentierlich anlegen?

Antwort: Sie sollten nicht alles auf eine Karte setzen, sondern den Betrag aufteilen. Mein Vorschlag ist: Die Hälfte in Pfandbriefe mit Laufzeiten von etwa ein bis drei Jahren, weil bei diesen Laufzeiten die Rendite besonders attraktiv ist. Ein Viertel in offene Immobilienfonds, erwartete Rendite etwa vier bis fünf Prozent jährlich, ein Teil der Erträge ist steuerfrei. Über den Ausgabeaufschlag können Sie verhandeln. Den Rest sollten sie in breit streuende Aktienfonds investieren.

Frage: Wie hoch ist die Verzinsung bei Pfandbriefen?

Antwort: Sie beträgt derzeit etwas über fünf Prozent. Deutsche Pfandbriefe gelten als sichere Anlage. Pfandbriefe werden an der Börse gehandelt und können zum jeweils aktuellen Börsenkurs gekauft und verkauft werden.

Frage: Ich habe 1999 eine fondsbasierte Rentenversicherung abgeschlossen. Ich bin jetzt Mitte 50 und überlege, ob ich die Versicherung auflösen oder zumindest die Fonds tauschen soll?

Antwort: Eine Rentenversicherung sollten Sie nicht vorschnell auflösen, zumal es sich noch um einen alten Vertrag handelt, bei dem die Auszahlung als Kapitalsumme steuerfrei erfolgen kann. Bei der Wertentwicklung der Fonds ist die aktuelle Börsenlage zu berücksichtigen. Auf lange Sicht bietet eine fondsbasierte Rentenversicherung gute Renditechancen. Allerdings sollte man etwa fünf Jahre vor Rentenbeginn allmählich von Aktienfonds in sichere Anlagen umschichten.

Frage: Demnächst wird meine Lebensversicherung ausbezahlt. Was ist besser: die Lebensversicherung mit einer monatlichen Rente zu nutzen oder das Geld bei einer Bank anzulegen?

Antwort: Holen Sie sich mehrere Angebote ein und vergleichen Sie, was für Sie lukrativer ist.

Mit einem Wertpapierdepot sind Sie flexibler als mit einer festen monatlichen Rentenzahlung. Wenn Sie sich für ein Wertpapierdepot entscheiden, dann ist es sinnvoll, noch in diesem Jahr zu investieren, um Kursgewinne in späteren Jahren steuerfrei einnehmen zu können. Wegen der Abgeltungssteuer wäre das nicht mehr möglich, wenn Sie erst 2009 Wertpapiere kaufen.

Frage: In Kürze ist meine Lebensversicherung fällig. Mein Bankberater hat mir eine Leibrente vorgeschlagen. Was halten Sie davon?

Antwort: In diesem Fall zahlen Sie einmalig einen größeren Betrag und erhalten dann bis an Ihr Lebensende eine monatliche Rente. Unter Streuungsgesichtspunkten kann das eine sinnvolle Anlage sein.

Frage: Muss ich künftig mehr fürs Alter vorsorgen, weil meine Versorgungslücke aufgrund der Abgeltungssteuer im Alter größer wird?

Antwort: Wenn Sie auf Aktienfondssparpläne setzen oder direkt in Aktien investieren, müssen Sie künftig mehr zur Seite legen, um auf das gleiche Nachsteuerergebnis zu kommen. Denn die Abgeltungssteuer frisst einen erheblichen Teil der Erträge weg. Wenn Sie aber bisher in verzinste Anlagen investiert haben, dürfte sich Ihre Steuerbelastung verringern. Denn bisher mussten Zinserträge mit dem individuellen Einkommensteuersatz versteuert werden, wenn der Sparerfreibetrag überschritten war, künftig wird die Steuer pauschal bei 25 Prozent liegen.

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