Anlagenkolumne

Gesperrte Fonds sind kein Grund zur Sorge

Einige offene Immobilienfonds sind in den vergangenen Tagen geschlossen worden. Was sollen betroffene Anleger jetzt tun?

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Es ist schon grotesk. Noch vor Wochen waren offene Immobilienfonds die Lieblinge der Anleger. Jetzt hat sich die Situation schlagartig geändert. Viele dieser Fonds mussten die Rücknahme der Anteile aussetzen, da Großanleger in Massen plötzlich verkaufen wollten (wir berichteten). Die kurzzeitige Schließung der Fonds ist indessen eine reine Schutzmaßnahme, die den Anlegern zugutekommt und ihre Gleichbehandlung sicherstellt. Die jetzt eingefrorenen Fonds erzielten positive Ergebnisse. Und auch im kommenden Jahr sollte eine Rendite von drei Prozent drin sein.

Gerade wegen ihrer relativen Stärke sind bis vor kurzem noch professionelle Anleger wie Dachfonds oder Vermögensverwalter verstärkt in diese Fonds eingestiegen. Und genau diese Investoren machten jetzt überwiegend Kasse, weil sie den an anderer Stelle entstandenen Liquiditätsbedarf decken mussten. Auch wenn es auf den ersten Blick paradox anmutet: Nicht die schlechten Fonds, sondern die guten Fonds mussten schließen, denn gerade hier waren die Profis besonders stark investiert.

Privatanleger sollten sich in solchen Situation besonnen verhalten. Alle zeitweise geschlossenen Immobilienfonds haben weiterhin täglich eine Preisnotierung. Auch nach der Schließung bleibt jedem Anleger die Möglichkeit, über die Börse zu verkaufen. Wer nicht auf kurzfristige Liquidität angewiesen ist, sollte davon aber Abstand nehmen, da im aktuellen Umfeld teils erhebliche Abschläge gegenüber den offiziellen Preisen in Kauf genommen werden müssen.

Durch die laufenden Mieteinnahmen ist weiterhin eine positive Wertentwicklung der jetzt geschlossenen Immobilienfonds zu erwarten. Vielfach erhöht sich bei Schließung eines offenen Immobilienfonds sogar die laufende Rendite, weil die Liquidität im Fonds als Renditebremse wirkt und die Mieterträge einen höheren Ertragsanteil ausmachen.

Aber auch die Ertragsaussichten bleiben weiter günstig. Im Schnitt sollte der Wertzuwachs in diesem Zeitraum weiter stabil über drei Prozent liegen (nach etwa fünf Prozent in den letzten zwölf Monaten). Speziell für die jetzt geschlossenen Fonds erwarte ich auf Jahressicht keine negative Wertentwicklung des Rücknahmepreises. Denn gerade diese Fonds zeichnen sich durch ein breit gestreutes Portfolio, einwandfreie Mieterbonitäten und überdurchschnittlich hohen Vermietungsquoten aus.

Besonnene Investoren sollten jetzt die Gunst der Stunde nutzen Markenware über die Börse zum Discount von etwa vier Prozent auf den Rücknahmepreis kaufen. Dazu kommt noch die reguläre Wertentwicklung. Bei einer erwarteten Steigerung des Rücknahmepreises von vier Prozent auf Sicht von einem Jahr ergibt sich ein stabiles Ertragspotenzial von fast acht Prozent per annum - und das nahezu steuerfrei.

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