Online-Steuerberater sorgen in eigener Zunft für Ärger
KÖLN(maw). Ärzte und Apotheker, die ihre Steuererklärung über das Online-Steuerbüro steuerberaten.de abgewickelt haben, müssen sich womöglich bald einen neuen Steuerberater suchen. Die eigene Branche will den Wettbewerber loswerden - mittels Klage.
Veröffentlicht:Gegen die steuerberaten.de Steuerberatungsgesellschaft mbH, den Betreiber des Portals www.steuerberaten.de, gibt es aus der eigenen Branche Widerstand. Nach Unternehmensangaben hat die Steuerberaterkammer Köln bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf ein berufsrechtliches Ermittlungsverfahren gegen die Portal-Betreiber angestrengt. Darüber hinaus fordert eine Steuerkanzlei aus Mönchengladbach das Online-Steuerbüro auf, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Der Hauptvorwurf in beiden Fällen: steuerberaten.de unterschreite die in einer Verordnung gesetzlich festgeschriebenen Gebühren für Steuerberater.
Die Vorwürfe bestreitet das Unternehmen, das einen eigenen Apothekenbereich betreibt und zu dessen Kunden nach eigenem Bekunden auch Ärzte gehören, nicht. Im Gegenteil betont steuerberaten.de, bei besonders einfachen Fällen mit den Beratungskonditionen unter den Mindestgebührensätzen zu liegen. Die Portal-Betreiber sind der Ansicht, dies zurecht zu tun, denn Steuerberater müssten ihrer Ansicht nach angemessene Gebühren berechnen. Und würden sie die Preisvorteile, die dank der schlanken Online-Organisation erzielt werden, nicht weitergeben, würde sich steuerberaten.de dem Vorwurf des Wuchers aussetzen.