Anlagen-Kolumne

Inflation bahnt sich ihren Weg in die Gedanken der Anleger

Latent sind weltweit schon erste Anzeichen für eine Inflationstendenz zu verzeichnen. Dennoch erleben Anleihen oder niedrig verzinste Konten einen regen Zulauf.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Obwohl erste Anzeichen bereits zutage treten, wird das Thema Inflation von vielen Seiten noch eher theoretisch behandelt. Weithin bekannt ist, dass die von offizieller Seite publizierten Inflationsraten leicht zu manipulieren sind und dass das Ausmaß der "wahren" Inflation weitaus größer sein dürfte.

Das gängige und durchaus richtige Verständnis von Inflation bezieht sich auf den Anstieg der Preise eines typischen Warenkorbes. Dieser Warenkorb kann für jeden etwas anders zusammengesetzt sein. Bislang geben diese Indikationen aber wenig Anlass zur Sorge.

Auch die Herangehensweise über die Schätzung der Konjunkturentwicklung, die Kapazitätsauslastung und die Lohnentwicklung ist nicht falsch, greift aber zu kurz und täuscht eine nicht vorhandene Sicherheit vor.

Die wahre Ursache für die Inflation sind die weltweit rasant steigenden Geldmengen der Zentralbanken. Diese legen die Basis für inflationäre Tendenzen. Die anziehenden Konsumentenpreise sind nur die Wirkung, nicht die Ursache.

In Deutschland beginnen bereits einige Teile der Gesellschaft aufgrund von Ungewissheit über den Euro und einer generellen Angst um die Ersparnisse mit Immobilienkäufen zu reagieren. Die damit verbundene Kreditnachfrage und Geldschöpfung könnte sich bei weiterem Vertrauensverlust bald auch auf andere Bereiche ausweiten.

In den Preisen der Rohstoffmärkte dürfte sich neben wirklicher Nachfrage auch längst die Flucht in Sachwerte spiegeln. Gut informierte Anlegerkreise erkennen und antizipieren die immer sichtbarer werdenden Anzeichen der Inflation und berücksichtigen dies in der Anlage ihrer Sparvermögen.

Je weiter die Erkenntnisse vordringen, desto schneller setzt sich ein Kreislauf in Bewegung, der dazu führen könnte, dass Geld bereitwilliger ausgegeben und nicht mehr gespart wird.

Schlussendlich werden dadurch Preissteigerungen forciert. Der mit dem Sachwertcharakter von Aktien verbundene Inflationsschutz dürfte derzeit noch nicht die Hauptmotivation der Investoren darstellen, in die Papiere zu investieren. Aktien zu kaufen, könnte aber demnächst noch stärker in den Vordergrund treten.

Garantieversprechen wie Anleihen oder kaum verzinste Kontoguthaben sichern zwar den nominalen Kapitalerhalt und gelten gemeinhin als sicher. Doch in einem Umfeld in dem der Rubikon der Staatsverschuldung längst überschritten worden ist, kann es für Anleger durchaus sicherer sein, das gegebene Risiko in Form von Wertschwankung zu akzeptieren, dafür aber im Umkehrschluss in Vermögensklassen mit Sachwertcharakter investiert zu sein.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

apoBank-Analyse

Frauen haben bei Praxisgründungen die Nase vorn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“