Anlagen-Kolumne

Mit den Kursrückgängen kommt die Kaufgelegenheit

Die Stimmung an den Aktienmärkten kippt: Es macht sich zunehmend Pessimismus breit. Doch wer in deutsche Werte investiert, könnte davon sogar profitieren.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Kaufsignale sind zuverlässiger zu identifizieren als Verkaufsignale. Die Aktienmärkte befanden sich seit mehr als einem halben Jahr in einer sehr risikofreudigen Verfassung. Mit dem externen Schock, ausgelöst durch die Katastrophe in Japan, ist dieser Phase ein jähes Ende gesetzt worden. Viele Anleger mit einer hohen Investitionsquote dürften durch die Ereignisse in Fukushima auf dem falschen Fuß erwischt worden sein.

Denn insgesamt war der Optimismus, der in der Regel auch den Grad der Investitionsquote widerspiegelt, in Deutschland und den USA überdurchschnittlich hoch. Der Optimismus den Aktien gegenüber begann in Deutschland bereits vor etwas über einem Monat leicht zu kippen, angestoßen durch die Vorfälle in Nordafrika.

Mit dem tragischen Reaktorunglück in Japan setzte zügig ein weltweiter Ausverkauf ein, der, begleitet von hohen Umsätzen und hohem Pessimismus, darauf hindeutete, dass viele kurzfristig investierte Gelder aus dem Markt abgezogen wurden.

Bedauerlicherweise stiegen die Kurse wieder sehr schnell, als sich andeutete, dass ein GAU vorerst verhindert werden konnte. Das entspricht zwar der gängigen Interpretation, dass hoher Pessimismus als Einstiegssignal zu deuten ist, für einen länger anhaltenden Aufschwung wäre es allerdings besser, wenn sich der Pessimismus stärker etablieren würde.

In den USA, wo sich das Anlegervertrauen trotz der Probleme in Nordafrika lange Zeit als robuster als im Rest der Welt erwies, beginnt die Stimmung gerade erst zu kippen. Deutschland ist in diesem Prozess der Bereinigung schon ein deutliches Stück weiter vorangekommen als die USA.

Die gute Nachricht ist, dass die Stimmungsindikatoren weltweit keinen übertriebenen Optimismus mehr signalisieren. Die schlechte Nachricht ist, dass es erst weiterer Kursrückgänge in den USA bedarf, um dort ein eindeutiges Kaufsignal zu generieren.

Für Deutschland sind Kursrückgänge aufgrund der vorangegangenen Korrektur in den Kursen inzwischen schon wieder Kaufgelegenheiten. Im vergangenen Jahr war es guter Rat, sich an die Börsenweisheit "the trend is your friend" zu halten.

Doch weltweit sind die charttechnischen Aufwärtstrends inzwischen gebrochen, weshalb diese Phase vorerst vorbei ist. Auf lange Sicht kann aber auch wieder ein positives Signal in den Markt gesendet werden.

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