Kredite

Der Dispo ist keine Dauerlösung

Wer merkt, dass sein Konto dauerhaft nicht aus den Miesen kommt, sollte auf einen Ratenkredit umschulden.

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FRANKFURT/MAIN. Ein Dispokredit ist für Verbraucher der teuerste Weg, einen Finanzengpass zu überbrücken. "Am besten ist es, erst gar keinen Dispokredit in Anspruch zu nehmen", sagt Dr. Annabel Oelmann, Leiterin Gruppe Finanzleistungen bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Dispozinsen bei Banken und Sparkassen können 13 Prozent und mehr betragen.

Im aktuellen Zinsumfeld - in dem Banken und Sparkassen für ihre eigene Refinanzierung von extrem günstigen Konditionen profitieren - sei ein Dispozins über zehn Prozent schon recht hoch.

Wer hin und wieder sein Konto überziehe, sollte vorab die Dispozinsen der Banken vergleichen. "Hier könnte sich beispielsweise ein Girokonto mit einer höheren Grundgebühr, dafür aber niedrigeren Dispozinsen lohnen", meint Oelmann.

Kritik an Koalitionären

Die Verbraucherzentrale NRW bietet auf ihrer Website Informationen zum Thema Girokonto und eine Checkliste für den Wechsel.

"Auf keinen Fall sollten Verbraucher einen Dispokredit dauerhaft nutzen", sagt die Finanzexpertin. Denn auch der billigste Dispokredit sei teurer als ein günstiger Ratenkredit.

Wer merke, dass das Konto nicht mehr aus dem Minus herauskomme, sollte daher lieber einen Ratenkredit aufnehmen. Auch hier lohne sich der Vergleich verschiedener Angebote am Markt.

Verbraucherschützer fordern seit Jahren, dass die Zinsen für Überziehungskredite gedeckelt werden sollen, und zwar auf den Referenzzinssatz plus sieben Prozent.

Der Referenzzinssatz ist der Zinssatz, zu dem sich Banken und Sparkassen untereinander Geld leihen. "Leider ist das Thema in den Koalitionsverhandlungen rausgeflogen", sagt Oelmann. Union und SPD hätten sich nur auf mehr Transparenz und Warnhinweise verständigt. "Aus unserer Sicht reicht das nicht." (pei)

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