Studie

Preise für deutsche Wohnimmobilien steigen

Die Zinsen sind niedrig, die Einkommen steigen: Deshalb wird die Nachfrage nach Wohnimmobilien laut einer aktuellen Studie auch 2014 anziehen - und die Preise weiter nach oben treiben. Eine Blase ist aber nicht in Sicht, betonen Experten.

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FRANKFURT/MAIN. Der seit Jahren anhaltende Preisanstieg bei Wohnimmobilien wird sich nach einer Studie auch 2014 fortsetzen.

"Im laufenden Jahr könnte der Preis von Einfamilienhäusern im Schnitt um drei Prozent und der von Neubauwohnungen um fünf Prozent steigen", sagte der Immobilienexperte der Deutschen Bank, Jochen Möbert, am Montag in Frankfurt. Grund seien die anhaltend günstigen Bauzinsen und die weiterhin hohe Nachfrage nach Immobilien.

Zwar trage der deutsche Wohnimmobilienmarkt Züge eines Booms. Von einer Immobilienblase könne aber keine Rede sein.

Der Preisanstieg sei vielmehr Zeichen einer Normalisierung, wie die Studie des Instituts für Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg (IREBS) im Auftrag der Deutschen Bank zum Thema "Deutsche Wohnimmobilien als Kapitalanlage" zeige: "2013 lagen die realen Preise für deutsche Wohnimmobilien noch deutlich unter dem Niveau, das sie Mitte der 1990er Jahre erreicht hatten."

Da gleichzeitig die Einkommen anzogen und die Zinsen sanken, sei die Finanzierung von Immobilien für private Haushalte nach wie vor bezahlbar, erklärten die Experten. Das gelte für Deutschland insgesamt, aber deutlich weniger für westdeutsche Ballungsräume und Berlin.

Aus Sicht von Tobias Just von der Universität Regensburg führten demografische, gesamtwirtschaftliche und finanzielle Gründe seit Anfang 2008 dazu, dass die Haus- und Wohnungspreise in Deutschland preisbereinigt um rund drei Prozent jährlich steigen.

Verantwortlich dafür seien unter anderem die deutlich gestiegene Beschäftigung, die niedrigen Kreditzinsen sowie der Trend zu Urbanisierung und eine starke Zuwanderung nach Deutschland. Auch die unsichere Situation an den Finanzmärkten wecke Interesse an Immobilien.

Die typischen Merkmale einer Immobilienblase wie eine lockere Kreditvergabe, eine Überhitzung der Wirtschaft oder ein Auseinanderlaufen von Preis- und Mietentwicklung seien aber nicht zu erkennen, sagte Möbert: "Das reale Kreditwachstum verläuft in Deutschland sehr moderat. Wir sind weit entfernt von einer Preisdynamik wie in Südeuropa oder den USA vor der Finanzkrise." (dpa)

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